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Gedenken an Alfred Byk

Veröffentlicht am:31.01.2023
Veröffentlicht von:Gerhard Samulat
Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)
Kategorie:Personalia
Pressetermine
Übersicht:

Zu Ehren von Alfred Byk wird am 1. Februar 2023 um 11.30 Uhr in Berllin am Olivaer Platz eine Gedenktafel eingeweiht.

Beschreibung:

Berlin, 31. Januar 2023 – Morgen, am 1. Februar 2023 wird um 11:30 Uhr am Olivaer Platz, gegenüber der Hausnummer 6, eine Gedenktafel zu Ehren von Alfred Byk enthüllt. Er war ein erfolgreicher Wissenschaftler, der im Jahr 1942 deportiert und ermordet wurde.

Es sprechen:

• Dr. Lutz Schröter, Vizepräsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

• Dr. Stefan Wolff, Deutsches Museum München

• Dr. Miles Pattenden, Australian Catholic University, Urenkel Alfred Byks

Medienvertreter:innen sind herzlich eingeladen teilzunehmen.

Anmeldungen, Interviewwünsche und Rückfragen an: Andreas Böttcher, Referent des Vorstands | (030) 201748-0 | boettcher@dpg-physik.de

Über Alfred Byk

Der 1878 in Berlin geborene Alfred Byk wuchs in einer Familie auf, die zum jüdischen Wirtschafts- und Bildungsbürgertum gehörte. Sein Vater Heinrich, ein promovierter Chemiker, hatte 1873 in Berlin eine chemische Fabrik gegründet. Der Name Byk existiert auch heute noch in einer Nachfolgefirma. Nach dem elitären Französischen Gymnasium, das einen besonders hohen Anteil jüdischer Schüler aufwies, studierte Alfred Byk in Freiburg und Berlin, wo er 1902 mit einem chemischen Thema promovierte. Über die physikalische Chemie gelangte er zur theoretischen Physik. Hier verfasste er Arbeiten über die anfangs noch unverstandenen Kräfte in den Atomen und habilitierte sich 1906 bei Max Planck. In diesem Rahmen bewegte sich fortan seine Forschung, wenn er etwa die Quantentheorie der Gase und Flüssigkeiten behandelte. Als Nachfolger Max von Laues und Vorgänger von Lise Meitner war Byk zwischen 1909 und 1912 Assistent von Max Planck. An der Berliner Universität wie an der Technischen Hochschule Berlin erhielt er 1921 bzw. 1922 die Ernennung zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor. Im April 1933 wurde er zunächst beurlaubt und verlor im September seine Lehrbefugnis.

Byk heiratete 1911 mit Hedwig Fraenkel eine promovierte Chemikerin. Die zwei Töchter der beiden emigrierten im November 1938 nach Australien. Einstein stellte den „daughters of my esteemed colleague“ ein Empfehlungsschreiben aus. Im Dezember 1938 wählte Hedwig Byk den Freitod. Während die übrigen Verwandten Deutschland noch rechtzeitig verlassen konnten, darunter seine als Fotografin bekannt gewordene Cousine Suse Byk, gelang dies Alfred Byk nicht mehr. Im Juni 1942 wurde er aus seiner Wohnung abgeholt und nach Sobibor deportiert und ermordet.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: https://www.dpg-physik.de