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Leibniz-Auszubildenden-Preis geht an Mechatroniker aus Frankfurt (Oder)

Veröffentlicht am:12.11.2014
Veröffentlicht von:Christoph Herbort-von Loeper M.A.
Leibniz-Gemeinschaft
Kategorie:Personalia
Übersicht:

Niklas Kroh vom Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik erhält den Leibniz-Auszubildenden-Preis 2014. Preisträger hat bereits ein Patent mit angemeldet.

Beschreibung:

Auf dem sechsten Leibniz-Ausbildungstag in Berlin hat die Leibniz-Gemeinschaft den Leibniz-Auszubildenden-Preis 2014 an den Mechatroniker Niklas Kroh vom Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik verliehen. Nominiert waren drei ehemalige Auszubildende, die ihre Abschlüsse im Ausbildungsjahr 2013/2014 mit hervorragenden Noten geschafft haben: neben dem Preisträger aus Frankfurt (Oder) die Physiklaborantin Linda Bölicke vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden sowie die Chemielaborantin Julia Muche vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden.

Niklas Kroh (23), Mechatroniker am Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) in Frankfurt (Oder), überzeugte die Jury durch exzellente schulische Noten sowie ein herausragendes Engagement in und über die Ausbildung hinaus. Niklas Kroh konnte seine Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen und beendete die Berufsschule mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Als Mitglied eines dreiköpfigen Teams gewann er den zweiten Preis im Landeswettbewerb sowie den fünften Platz im Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ im Fachbereich Physik. Seine Forschungen zu mikrostrukturierten Elektroden für Brennstoffzellen veröffentlichte das Team in der Fachzeitschrift „Junge Wissenschaft“. Außerdem ging daraus ein Patent hervor, das Niklas Kroh mit seinen Teamkollegen und seinem Ausbilder anmeldete. Niklas Kroh war darüber hinaus stellvertretender Projektleiter beim Aufbau des Schülerlabors „Stadt der Zukunft“ am IHP und absolvierte während seiner Ausbildung einen Auslandsaufenthalt in Polen. Inzwischen ist Niklas Kroh als Service-Techniker im Reinraum-Schichtbetrieb am IHP tätig.

Linda Bölicke (28) absolvierte ihre Ausbildung zur Physiklaborantin am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) trotz der zwischenzeitlichen Geburt eines Kindes und Elternzeit in einer effektiven Ausbildungszeit von nur zweieinhalb Jahren und mit sehr guten Abschlussnoten. In den berufsbezogenen Fächern erreichte sie einen Notendurchschnitt von 1,0.

Linda Bölicke engagierte sich zudem an ihrer Berufsschule als Mitglied des Organisationsteams der Veranstaltung „Radebeul jobbt“. Auch in die Organisation weiterer Veranstaltungen wie etwa der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften oder der sachsenweiten Messe „KarriereStart“ brachte sie sich ein. Dabei wendete sie ihre durch einen Auslandsaufenthalt in Dänemark gefestigten Englischkenntnisse im Kontakt zu einem internationalen Publikum an.

Nach ihrer Ausbildung ist Linda Bölicke weiter am IFW Dresden als Physiklaborantin tätig, wo sie unter anderem für lithografische Arbeiten im Reinraum sowie die Anlagensteuerung zum Beschichten von Substraten eingesetzt ist.

Julia Muche (20) absolvierte am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) eine Ausbildung zur Chemielaborantin. Ihre Abschlussprüfung an der Industrie- und Handelskammer Dresden bestand sie einem Gesamtergebnis von 97 von maximal 100 erreichbaren Punkten; die Berufsschule beendete sie mit einem Notendurchschnitt von 1,1.

Julia Muche brachte sich über ihre Ausbildung hinaus im Institut ein, indem sie leistungsschwächere Auszubildende durch Nachhilfe unterstützte, neuen Auszubildenden bei der Eingewöhnung half sowie Schüler im Praktikum oder der Berufsschulvorbereitung betreute. Julia Muche arbeitete im Zuge eines Fortbildungskurses in Dresden und Frankreich in bilingualen Teams und nahm an einer Reise nach Bratislava innerhalb des EU-Projekts „Programm für lebenslanges Lernen“ teil, das über Ausbildungsstandards in den chemischen Berufen verschiedener EU-Länder informierte. Julia Muche arbeitet nach ihrer Ausbildung weiter am IPF, wo sie in der Abteilung Analytik mit spektroskopischen Analyseverfahren betraut ist.

Die Leibniz-Gemeinschaft berücksichtigt für den Auszubildenden-Preis neben sehr guten Noten auch die Integration in die Betriebe und soziales Engagement. Der Preis ist insgesamt mit 1.000 Euro dotiert und unterstreicht den hohen Stellenwert, den auch die nicht-wissenschaftliche Ausbildung in der Wissenschaftsgemeinschaft genießt. Leibniz-Präsident Matthias Kleiner betont die Bedeutung der beruflichen Ausbildung in den Leibniz-Instituten: „Die Forschung ist auch in den nicht-wissenschaftlichen Tätigkeitsfeldern auf hoch qualifizierten Nachwuchs angewiesen. Dass die Leibniz-Institute in der Lage sind, motivierte Auszubildende zu gewinnen und ihnen das Rüstzeug für ihre berufliche Zukunft mitzugeben, zeigen unsere drei Nominierten sehr beeindruckend. Besonders freue ich mich, dass alle drei auch nach Abschluss der Ausbildung weiter an ihrem jeweiligen Institut arbeiten können.“

Die Zahl der Auszubildenden in der Leibniz-Gemeinschaft betrug zum Stichtag 15. Oktober vergangenen Jahres 394, davon waren 216 (55 Prozent) Frauen. Die am häufigsten vertretenen Ausbildungsberufe in der Leibniz-Gemeinschaft sind Biologielaborant/in, Bürokauffrau/mann und Chemielaborant/in. Die Institute der Leibniz-Gemeinschaft bilden aber auch in exotischen oder für die Wissenschaft eher untypischen Berufen wie Anschauungsmodellbauer, Buchbinder, Koch oder Glasapparatebauer aus.

Mit den jährlichen Leibniz-Ausbildungstagen sollen der Austausch und die Fortbildung der Ausbildungsverantwortlichen der Leibniz-Institute gefördert werden. „Der Wettbewerb, die besten Talente für die Forschung zu gewinnen, findet auch in nicht-wissenschaftlichen Berufen statt“, betonte Rolf Pfrengle, Präsidiumsbeauftragter für die duale Ausbildung in der Leibniz-Gemeinschaft und Kaufmännischer Direktor des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung in Dresden. „Deshalb wollen wir die Ausbildungsquote kontinuierlich steigern und für die Attraktivität einer Ausbildung in der Wissenschaft werben“, so Pfrengle.

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft

Christian Walther

Tel.: 030 / 20 60 49 – 42

Mobil: 0173 / 513 56 59

Christoph Herbort-von Loeper

Tel.: 030 / 20 60 49 – 48

Mobil: 0174 / 310 81 74

Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der WissenschaftsCampi , mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.500 Personen, darunter 8.800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.