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Thomas Mann Fellowship für Sunhild Kleingärtner

Veröffentlicht am:11.11.2021
Veröffentlicht von:Christoph Herbort-von Loeper M.A.
Leibniz-Gemeinschaft
Kategorie:Personalia
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Übersicht:

Die Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Schifffahrtsmuseums – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven, Sunhild Kleingärtner, wird im kommenden Jahr zeitweise als Thomas Mann Fellow in Los Angeles forschen. Die Archäologin wird dabei im Kontext des Jahresthemas „Restoring Public Trust“ des Thomas Mann House zum gesellschaftlichen Vertrauen in die Institution Museum und zu Möglichkeiten der gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken forschen.

Beschreibung:

Mit ihrem Forschungsvorhaben „Trust in Museums!“ stellt sich Sunhild Kleingärtner der Frage, wie Museen mit ihrer Vermittlungskompetenz dazu beitragen können, die Widerstandsfähigkeit demokratischer Gesellschaften gegen Fake News und populistische Bewegungen zu stärken sowie sie für Herausforderungen wie etwa den Klimawandel zu sensibilisieren. Mit diesem Forschungsansatz greift Sunhild Kleingärtner eine für die acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft mit ihrem Forschungs- und Vermittlungsauftrag übergeordnete und zentrale Fragestellung auf.

In transatlantischen Interviews und Dialogen mit Vertreterinnen und Vertretern staatlicher und nicht-staatlicher Organisationen sowie Museen möchte Sunhild Kleingärtner im Vergleich Deutschlands und der USA erörtern, worauf Vertrauen und Glaubwürdigkeit in Museen beruhen, welche gesellschaftlichen Gruppen kein Vertrauen in Museen haben und welche Beiträge Museen zur Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens leisten können. Hierbei will sie insbesondere die acht Leibniz-Forschungsmuseen in Deutschland mit dem weltweit größten Museumskomplex, der US-amerikanischen Smithsonian Institution, vernetzen.

„Museen sind nicht nur Orte, an denen wir in die Vergangenheit eintauchen können. Sie bieten uns die Chance, aus der Geschichte für die Zukunft zu lernen und unsere Gegenwart besser zu verstehen“, sagt Sunhild Kleingärtner. „Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und Spaltungen liegt darin ein großes Potential, das ich erforschen möchte. Dass ich dies von einem so geschichtsträchtigen Ort aus tun darf, erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit.“

Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Matthias Kleiner, gratuliert herzlich: „Ich freue mich, dass Sunhild Kleingärtner für ein prestigeträchtiges Thomas Mann Fellowship ausgewählt worden ist, das damit zum dritten Mal an Forschende der Leibniz-Gemeinschaft geht. Ihr Erfolg in dem wettbewerblichen Auswahlverfahren für die begehrten Forschungsaufenthalte unterstreicht den wissenschaftlichen Anspruch der Leibniz-Forschungsmuseen im Dreiklang von Forschen, Sammeln und Vermitteln. Mit ihrer Forschungsfrage wird Sunhild Kleingärtner hochaktuelle Erkenntnisse gewinnen, die sich direkt auf die Arbeit der Forschungsmuseen in der heutigen Zeit auswirken dürften und damit von übergeordnetem Interesse für die Leibniz-Gemeinschaft sind.“

Hintergrundinformationen

Sunhild Kleingärtner ist Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Schifffahrts-museums Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM) in Bremerhaven und hat eine Professur für Schifffahrtsgeschichte und Maritime Archäologie an der Universität Bremen inne. Kleingärtner studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, ist zertifizierte Forschungstaucherin, hat verschiedene Ausgrabungen und Surveys über und unter Wasser geleitet und engagiert sich in verschiedenen museums- und kulturpolitischen Gremien. Seit 2013 leitet sie das Deutsche Schifffahrtsmuseum und widmet sich dessen konzeptioneller Neuausrichtung unter dem Motto „Mensch & Meer“.

Weitere Informationen und ein Pressefoto von Sunhild Kleingärtner sind online verfügbar unter

Das Thomas Mann House, 2016 mit Mitteln des Bundes erworben und im Juni 2018 durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet, ist ein Residenzhaus für ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Vordenkerinnen und Vordenker sowie Intellektuelle aus allen Disziplinen. Diese stellen sich während ihres Aufenthalts den drängenden Herausforderungen unserer Zeit und pflegen mit Vortragstätigkeiten den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den USA. Das Residenzprogramm im Thomas Mann House wird vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Berthold Leibinger Stiftung, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der Robert Bosch Stiftung gefördert. Das vor 80 Jahren erbaute Wohnhaus des Literaturnobelpreisträger befindet sich in Pacific Palisades, einem Stadtteil von Los Angeles. Während seines Exils lebte Thomas Mann hier von 1942 bis 1952 mit seiner Familie.

Aus der Leibniz-Gemeinschaft erhielten bereits Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), im Jahr 2018 und Michael Zürn, Direktor der Abteilung Global Governance ebenfalls am WZB, im Jahr 2020 ein Thomas Mann Fellowship.

Das Thomas Mann House im Internet unter

Pressekontakte

Christoph Herbort-von Loeper

Pressesprecher Leibniz-Gemeinschaft

Tel.: 030 / 20 60 49 – 471

Mobil: 0174 / 310 81 74

Thomas Joppig

Leiter Kommunikation Deutsches Schifffahrtsmuseum Leibniz-Institut für Maritime Geschichte

Tel.: 0471 / 482 07 832

Mobil: 0171 / 950 71 24

Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter fast 12.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei zwei Milliarden Euro.