Veröffentlicht am: | 17.08.2023 |
Veröffentlicht von: | Alex Deeg Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT |
Kategorie: | Forschungsprojekte Forschungs- / Wissenstransfer |
Die Nutzung von Wasser überwachen, Sparpotenziale aufzeigen und die Verwendung von Regenwasser erforschen: Mit diesen Zielen leitet Fraunhofer FIT das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt CrowdWater. Zweck des Projekts ist die Entwicklung einer regionalen Wasser-Datenplattform für die private, öffentliche sowie gewerbliche Nutzung. Für die Erarbeitung praxisnaher Lösungen werden aktuell etwa 30 Testhaushalte gesucht.
>>Wasser bewusst nutzen
Noch gibt es in Deutschland ausreichend Trinkwasser. Doch das Land trocknet infolge der globalen Erderwärmung langsam aus. Die Grundwasserbestände sinken. Ein Grund dafür ist nach Einschätzung des Umweltbundesamts die abnehmende Aufnahme- und Speicherfähigkeit des Erdbodens infolge von starken Klimaereignissen. Die genaue Entwicklung und ihre Folgen für bestimmte Gebiete lassen sich aktuell noch schwer abschätzen, da es keine präzise Informationslage über Wassermengen und den Einfluss von Sparmaßnahmen auf ausgewählte Regionen gibt.
Hier setzt das Projekt CrowdWater (Crowdbasiertes Monitoring und Vorhersage für nachhaltige Regen- & Trinkwassernutzung) an, indem es Sensordaten zum Kreislauf der Wassernutzung erfasst und verarbeitet. Ein umfassendes Monitoring in Echtzeit ermöglicht, dass Haushalte ihren Wassereinsatz erfolgreich planen und Wartungsarbeiten in Versorgungsunternehmen nutzengerechter durchgeführt werden können. Mit einem Angebot an Veranstaltungen und Lehrmaterialien wird CrowdWater darüber hinaus ein Grundverständnis von nachhaltiger Wassernutzung vermitteln, welche auch verfügbares Regenwasser mit einbezieht.
Zur Strategie des Projekts gehört die Verknüpfung intelligenter Messgeräte mit digitalen Werkzeugen. Innerhalb eines vielfältigen IoT-Netzwerks (Internet of Things oder Internet der Dinge) sollen zukünftig der genaue Bedarf an Wasser bestimmt und eventuelle Verluste identifiziert werden können. Dies gelingt unter anderem durch die Berücksichtigung aktueller Wetterdaten. Um den Verbrauch der lebenswichtigen Ressource in betrieblichen Prozessen zu ermitteln, sollen mobile Messkoffer zum Einsatz kommen.
>>Interaktiver Lösungsansatz dank Living Lab
Das Erfahrungswissen und die Lebenswirklichkeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern spielen eine zentrale Rolle in der Erforschung ihrer Wassernutzung. CrowdWater möchte deshalb rund 30 Testhaushalte und drei bis sechs Unternehmen in einem Living Lab vernetzen. Ein Living Lab ist ein virtuelles Labor zur Forschung unter Realbedingungen. Die ausgewählten Haushalte werden mit entsprechender Sensorik ausgestattet, um Daten über die Umsetzbarkeit der Werkzeuge zu erheben und Anreizmechanismen zum Wassersparen zu testen.
Als Teilnehmende am Living Lab sollten Sie sich idealerweise für die Erforschung nachhaltiger Regen- und Trinkwassernutzung interessieren und zu einer aktiven Mitgestaltung bereit sein. Weiterhin werden vorwiegend Haushalte aus dem Rhein-Sieg-Kreis oder Nordrhein-Westfalen gesucht. Bei Interesse oder auch allgemeinen Fragen zum Projekt können Sie sich an unsere Living Lab Koordinatorin Anika Martin (anika.martin@fit.fraunhofer.de) wenden.
>>Breit gefächerte Beteiligung
Sowohl kommunale als auch wirtschaftliche Projektpartnerschaften bereichern CrowdWater mit Expertise und Ressourcen. Um das wichtige Thema Datenschutz sowie die Organisation der Living Labs kümmert sich das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT. Die Stadtwerke Troisdorf, die Stadt Hennef und die Verbandsgemeindewerke Kirchen stellen sich für die praktische Umsetzung der Wassersparmaßnahmen zur Verfügung. Daran beteiligt ist auch die Biesenthal Wasserzähler GmbH, die mit den behördlichen Partnern technische Anforderungen herausarbeitet. Sie unterstützt deren Machbarkeitsuntersuchung und kooperiert so mit Fraunhofer FIT und der si-automation GmbH. Ebenfalls im Aufgabenbereich der si-automation GmbH liegt die Entwicklung und Testung vorläufiger Lösungen.
Weitere Informationen zum Projekt und aktuelle Infos finden Sie unter