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Biologische Vielfalt jetzt aktiv schützen

Veröffentlicht am:06.12.2022
Veröffentlicht von:Christoph Herbort-von Loeper M.A.
Leibniz-Gemeinschaft
Kategorie:Wissenschaftliche Publikationen
Übersicht:

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität sowie Kolleginnen und Kollegen haben eine Liste konkreter Handlungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt vorgelegt. Die „10 Must-Dos aus der Biodiversitätsforschung“ sollen im Vorfeld des Weltnaturgipfels im kanadischen Montréal Lösungswege für diese globale Herausforderung aufzeigen.

Beschreibung:

Die Autorinnen und Autoren aus vielen verschiedenen Fachrichtungen von insgesamt 18 Netzwerkpartnern weisen auch auf den engen Zusammenhang von Klimawandel und Biodiversitätsverlust als globale Doppelkrise hin. Die „10 Must-Dos“ skizzieren Wege zum Biodiversitätsschutz, die kurzfristig und gezielt beschritten werden können, so das Papier. Als konkrete Maßnahmen sprechen sich die Autorinnen und Autoren unter anderem für mehr Natur und Artenvielfalt in städtischen Räumen, eine Reduzierung der Lichtverschmutzung, den Schutz und das naturnahe Aufforstung von Wäldern sowie eine Kopplung landwirtschaftlicher Subventionen an eine biodiversitätsfreundliche Produktion. Im Forderungskatalog befindet sich auch ein offener Zugang zu wissenschaftlichen Biodiversitätsdaten, um das Wissen über die biologische Vielfalt langfristig zu sichern und ihre Erforschung zu erleichtern. Alle aufgeführten Maßnahmen würden einen wirksamen Beitrag zum Erreichen der 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) aus der Agenda 2030 der Vereinten Nationen leisten.

Die Sprecherin des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität, Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, erläutert dazu: „Die Natur bietet die Lebensgrundlagen der Menschheit – diese Lebensgrundlagen müssen wir sichern. Die Natur nützt uns, aber wir schaden der Natur. Das Artensterben, der Klimawandel, die Schädigung natürlicher Lebensräume – am Ende trifft all das uns selbst. Wenn etwa Wälder schrumpfen, durch Rodung oder zunehmende Dürren, dann mindert das ihre Leistung als Kohlenstoffsenken und für gesunde Wasserkreisläufe. Es geht ums Ganze. Deshalb diese ‚10 Must-Dos‘.“

Die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Martina Brockmeier, ergänzt: „Auf dem Weltnaturgipfel wird mit dem neuen globalen Rahmen für die biologische Vielfalt auch der weltweite Zugang zu biowissenschaftlichen Forschungsdaten – den sogenannten digitalen Sequenzinformationen (DSI) – verhandelt. Viele der in diesem Zusammenhang diskutierten Handlungsoptionen widersprechen jedoch dem Leitprinzip für Open Data, also frei zugänglichen Forschungsdaten. Es ist äußerst wichtig, dass eine Lösung für einen länderübergreifenden Mechanismus gefunden wird und Zugang wie Nutzung von Forschungsdaten nicht eingeschränkt werden.“

Zu den „10 Must-Dos aus der Biodiversitätsforschung“ im Volltext:

Bereits im März dieses Jahres hatten die Autorinnen und Autoren mit den „10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung“ wissenschaftlich fundierte und allgemein verständliche Fakten zur biologischen Vielfalt veröffentlicht, die online unter

verfügbar sind.

Zum Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität:

Fachliche Ansprechpartnerin:

Eva Rahner, M. A.

Wissenschaftliche Koordinatorin Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität

Tel.: 0331 / 288 – 2631

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:

Christoph Herbort-von Loeper

Tel.: 030 / 20 60 49 – 471

Mobil: 0174 / 310 81 74

Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienst-leistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Aus-land. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.

Originalpublikation:

Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität (2022): 10 Must-Dos aus der Biodiversitätsforschung 2022. Potsdam, Deutschland. 4 Seiten. DOI: 10.5281/zenodo.7322802,