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Ausstellung „Das Ganze der Natur“: Wissenschaft trifft Kunst

Veröffentlicht am:16.11.2022
Veröffentlicht von:Mareen Gerisch
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels
Kategorie:Forschungs- / Wissenstransfer
Buntes aus der Wissenschaft
Übersicht:

Vom mittelalterlichen „Wimmelbild“ bis zur Darstellung digital simulierter Naturphänome: Die Sonderausstellung „Das Ganze der Natur – Kräfte, Ordnungen, Grenzen“ zeigt historische und aktuelle Beispiele, die Natur sinnvoll zu ordnen und als Ganzes darzustellen. Die Verbindung wissenschaftlicher und künstlerischer Darstellungen regt zum Perspektivwechsel an. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Museums der Natur Hamburg und der Universität Hamburg. Sie ist vom 30. November 2022 bis 27. August 2023 im Museum der Natur Hamburg zu sehen.

Beschreibung:

Die Ausstellung ist ein beispielhafter Ritt durch die europäische Wissenschaftsgeschichte der vergangenen Jahrhunderte. In Reproduktionen bedeutender historischer und aktueller Karten, Bilder, Stammbäume, Dia-gramme und anderer Darstellungen spiegelt sie das Wissen und Verständnis von Natur der unterschiedlichen Epochen wider. Die Besuchenden entdecken sowohl vertraute Ordnungsprinzipien wie den Stammbaum als auch innovative Aufbereitungen von Daten in plakativen Bildern.

So skizziert die Ebstorfer Weltkarte mit ihrem christlichen Kosmos einen Orientierungspunkt für die Gesellschaft im Mittelalter, während die moderne „Mappa Mundi“ ein aktuelles Thema aufgreift, indem sie die Landfläche im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße darstellt. Die berühmte Skizze Charles Darwins zur Evolutionstheorie und Carl von Linnés Tabelle aus seinem Werk Systema Naturae beschränken sich auf eine nüchterne Darstellung. Der zeitgenössische Künstler Ward Shelley hingegen nutzt das wissenschaftliche Diagramm als Kunstform, um die avantgardistischen Kunstströmungen zeitlich darzustellen.

Auch das Museum der Natur Hamburg wird an einigen Stellen zum Ausstellungsobjekt: Die sogenannte Biodiversitäts-Vitrine ist ein Beispiel dafür, wie wir Artenvielfalt im Museum präsentieren können.

Anne Merker, Ausstellungskonzeption, Museum der Natur Hamburg (LIB): „Die Ausstellung soll vor allem zum Weiterdenken inspirieren. Die Besuchenden sind eingeladen, Ähnlichkeiten und Veränderungen in den Darstellungen aufzuspüren. Sie können spielerisch die Natur auf ihre eigene Weise ordnen und Details im großen Ganzen finden.“

Prof. Dr. Frank Fehrenbach, Co-Sprecher der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“, Universität Hamburg, Kunstgeschichtliches Seminar: „Bilder bieten auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Natur den Vorteil, viele Einzelheiten zugleich in den Blick zu nehmen. Ein Anliegen unserer Ausstellung ist es zu zeigen, wie auch in scheinbar rein sachlich orientierten diagrammatischen Darstellungen immer das „Künstlerische“ hereindrängt.“

Dr. Dominik Hünniger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“, Universität Hamburg: „In der Ausstellung gehen wir der Frage nach, was Menschen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten mit der Ordnung bezweckten, die sie jeweils gewählt hatten. Was sagt das über ihr Verhältnis zu Natur, Vielfalt und den Platz der Menschen darin aus? Wir wollen dazu anregen, die Mechanismen und Vorstellungen hinter den Ordnungen zu entdecken.“

wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Frank Fehrenbach, Universität Hamburg, Kunstgeschichtliches Seminar, Co-Sprecher der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“

Tel.: +49 40 42838 1325; E-Mail: frank.fehrenbach@uni-hamburg.de

Dr. Dominik Hünniger, Universität Hamburg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“

Tel.: +49 40 42838-4988; E-Mail: dominik.huenniger@uni-hamburg.de

Anne Merker, Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB)/ Museum der Natur Hamburg, Ausstellungskonzeption

Tel.: +49 40 238317-926; E-Mail: a.merker@leibniz-lib.de

Weitere Informationen: