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Caesar jetzt Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar


Eine Information des Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar

Am 01. Januar 2022 wurde aus dem Forschungszentrum caesar in Bonn das Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar (MPINB). Hier untersuchen Forschende aus über 35 Nationen, wie durch die kollektive Aktivität der enormen Anzahl an Nervenzellen tierisches Verhalten in seiner ganzen Bandbreite bei verschiedenen Tierarten entsteht. Sie sind nun Teil eines großen Netzwerks, das nicht nur wissenschaftliche Infrastrukturen, Austausch und Zusammenarbeit bietet, sondern auch eine breite Palette an Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. „Die Aufnahme unseres Instituts in die Max-Planck-Familie ist eine aufregende Zeit", betonen die beiden Direktoren Jason Kerr und Kevin Briggman.

Die Vollintegration des Forschungszentrums in die Max-Planck-Gesellschaft ist das Ergebnis von Diskussionen zwischen den Stiftern - dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Bund - und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG-News Januar 2021).„Es freut mich, dass es uns gemeinsam mit den Stiftern gelungen ist, für caesar eine wissenschaftlich attraktive sowie finanziell weiterhin auskömmliche und langfristig gesicherte Perspektive zu entwickeln und den Verbleib des Instituts am Wissenschaftsstandort Bonn zu sichern“, sagt Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft und ehemaliger Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung caesar.

Seit seiner Assoziierung mit der Max-Planck-Gesellschaft in 2006 liegt der Schwerpunkt der Forschung bei caesar zunehmend auf neurowissenschaftlichen Fragestellungen. Die interdisziplinäre Forschung reicht von der Darstellung neuronaler Schaltkreise auf Nano-Ebene bis zur Analyse neuronaler Aktivität bei einem sich frei bewegenden und natürlich verhaltenden Tier. Hiermit bringt das „neue“ MPINB eine einzigartige Forschungsperspektive in die neurowissenschaftliche Forschung der Max-Planck-Gesellschaft ein. Derzeit untersuchen zwei Forschungsabteilungen sowie sieben unabhängige Forschungsgruppen, was hinter den unterschiedlichsten Verhaltensweisen von Tieren steckt. Hierfür analysieren sie die komplexen Interaktionen der Vielzahl an miteinander verschalteten Nervenzellen im Gehirn. Sie wollen die Wissenslücke schließen, wie elektrische Aktivität und neuronale Verbindungen komplexe Verhaltensweisen ermöglichen. Das Institut entwickelt Spitzentechnologien wie beispielsweise Miniatur-Mikroskope zur Messung der neuronalen Aktivität im sich frei bewegenden Tier oder dreidimensionale Elektronenmikroskopie zur Kartierung der Nervenverbindungen im Gehirn. Das Ziel der Forschenden ist herauszufinden, wie Tiere ihr Gehirn einsetzen, um in der realen Welt Entscheidungen zu treffen, wie sie in ihr navigieren und wie sie aus früheren Erfahrungen lernen.

"Wir sind froh, so herausragende junge Gruppenleiter*innen bei uns zu haben. Sie untersuchen beispielsweise, wie Graumulle mit Hilfe des Erdmagnetfeldes unterirdisch navigieren oder wie kannibalistische Würmer ihre Verwandten von ihrer Beute unterscheiden können. Wir möchten herausfinden, welche neuronalen Schaltkreise und Mechanismen der Navigation, dem Schlaf, dem Fressverhalten und der Gedächtnisbildung zugrunde liegen. Selbst entwickelte mathematische Modelle helfen uns dabei, das Verständnis zu vertiefen“, erzählt der Direktor Jason Kerr. Das am Institut angesiedelte Graduiertenprogramm IMPRS for Brain and Behavior wird weiterhin in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) die nächste Generation von Wissenschaftler*innen ausbilden. Das neue Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens wird zudem auch zukünftig im Bereich der Wissenschaftskommunikation aktiv sein, unter anderem in dem eigens eingerichteten Labor für Schulklassen.