Zum Hauptinhalt springenZum Hauptmenü springenZum Seitenmenü springenZur Suche springen
weiter zur Suchseite

Auch Lehren will gelernt sein: Tag der Lehre mit Verleihung des Lehrpreises

Veröffentlicht am:23.10.2014
Veröffentlicht von:Eva Tritschler
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Kategorie:Studium und Lehre
Forschungsprojekte
Übersicht:

Der Tag der Lehre, der heute (Donnerstag, 23. Oktober 2014) zum zweiten Mal stattfand, folgte dem Motto „Voneinander lernen“. Gerade in den ersten Semestern eines Studiums legt eine gute Lehre den Grundstein für den Erfolg. Doch was heißt „gute Lehre“? Prof. Dr. Marco Winzker hat die Veranstaltung entwickelt, an der „Lehrende miteinander Ideen diskutieren und voneinander profitieren“.

Beschreibung:

Seit knapp drei Jahren setzt die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Mittel des Bundeswissenschaftsministeriums aus dem Qualitätspakt Lehre in ihrem Projekt Pro-MINT-us ein. Das Projekt konzentriert sich einerseits vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels auf die MINT-Fächer und zielt andererseits darauf ab, die Studierfähigkeit der jungen Menschen zu fördern, sie durch neue oder veränderte Lehrkonzepte besser durch das Studium zu begleiten und die Abbrecherquote zu senken. Insgesamt stehen der Hochschule für die Dauer von fünf Jahren 6,2 Millionen Euro zur Verfügung. Ein wichtiger Baustein von Pro-MINT-us ist der Tag der Lehre. Prof. Dr. Marco Winzker ist Projektleiter; er hat den Tag der Lehre entwickelt, an dem „Lehrende miteinander Ideen diskutieren und voneinander profitieren“.

Es geht nicht um die beste Unterhaltungsshow im Hörsaal, sondern darum, anspruchsvolle Inhalte den Studierenden angemessen zu vermitteln. Dazu gehören etwa eine durchdachte Didaktik, der wohldosierte Einsatz technischer Medien, aber auch der Einsatz theoretischen Wissens an praktischen Beispielen. Das kann auch scheinbar knochentrockene Inhalte leichter begreifbar und damit verständlicher machen.

In Impulsvorträgen und Workshops stellten Professorinnen und Professoren am Tag der Lehre ihre Konzepte vor und diskutierten darüber. Können Methoden, die bei einer Vorlesung in Betriebswirtschaft oder im Maschinenbau wirksam sind, dann vielleicht auch für die Informatik adaptiert werden? Ziel ist es nicht zuletzt, die eigene Lehre immer wieder kritisch zu hinterfragen und durch neue geeignete Ideen zu variieren. Dass der Erfolg der Studierenden auch ein Stück weit der eigene Erfolg ist, der Spaß am Lehren und Lernen von der jeweils anderen Seiten gespiegelt wird, ist dabei eine wichtige und antreibende Erfahrung.

Zum Abschluss wurde am Tag der Lehre auch wieder der Lehrpreis vergeben. Die Qualitätsverbesserungskommission (QVK) der Hochschule lobt den mit 5000 Euro dotierten Preis aus, diesmal zum Thema „Innovative Konzepte für Lehrveranstaltungen mit vielen Studierenden“. Geleitet wird die QVK vom Vizepräsidenten für Lehre, Studium und Weiterbildung, Prof. Dr. Manfred Kaul. Studierende bilden in der QVK die Mehrheit.

Lehrpreis für Prof. Dr.-Ing. Iris Groß

Der Lehrpreis der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben, wie schon 2012 wieder im Rahmen des Tags der Lehre. Gewinnerin 2014 ist Prof. Dr. Iris Groß aus dem Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus. Groß lehrt Technische Mechanik, Konstruktionselemente und CAD.

Mit ihrem Konzept „Konstruktivismus im Sandwich verpackt: Aktivierende Lehrmethoden in den Grundlagen des Maschinenbaus“ ist Prof. Dr. Iris Groß die Gewinnerin des diesjährigen Lehrpreises. Darin zeigt sie, wie man in einem traditionellen „Angstfach" wie der Technischen Mechanik durch eine geschickte Kombination didaktischer Elemente und aktivierender Lehrmethoden die Freude am Studieren steigern und die Angst nehmen kann. Die Nichtbestehensquoten in der Modulprüfung Technische Mechanik sind erheblich gesunken (auf ca. 20 Prozent) und liegen damit deutlich niedriger als an anderen Hochschulen in vergleichbaren Fächern.

In ihrer Bewerbung lobt die Jury das schlüssige Gesamtkonzept Iris Groß‘, das „didaktisch durchdacht ist und eine enge und gute Verknüpfung von Lernzielen über Lerninhalten und Lehrmethoden bis zur Leistungsbeurteilung erreicht. Konstruktivismus als Basisprinzip wurde schlüssig umgesetzt.“ Dabei greift sie die in ihrem Fachbereich bereits implementierten Theorie- und Projektwochen sowie semesterbegleitenden Testate auf und integriert sie geschickt in ihr eigenes Konzept.

Die Jury zeigte sich besonders beeindruckt von der Ausgewogenheit und Reife des Konzeptes in allen drei Kriterien Inhalt, Methode und Wirkung und ihrer erfolgreichen Umsetzung. „Wir wünschen Frau Groß weiterhin viel Kreativität, Freude und Erfolg!“, sagte Vizepräsident Manfred Kaul bei der Preisverleihung. Glückwünsche gab es auch von Masterstudent Paul Bossauer, Mitglied der QVK, und von Prof. Dr. Marco Winzker als Veranstalter des Tags der Lehre.