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Neuer Wissenschaftsminister Clemens Hoch besuchte Hochschule Koblenz

Veröffentlicht am:23.06.2021
Veröffentlicht von:Sarah Stein
Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences
Kategorie:Wissenschaftspolitik
Übersicht:

KOBLENZ. Seit dem 18. Mai leitet Clemens Hoch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. Sein erster Antrittsbesuch an eine rheinland-pfälzische Hochschule führte ihn nun an den RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz. Dort tauschte sich der neue Minister über zweieinhalb Stunden lang mit dem Präsidium der Hochschule Koblenz und der Personalvertretung aus. Auf der Agenda standen unter anderem das von den rheinland-pfälzischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaft angestrebte Promotionsrecht, die Entwicklung der Lehre in der Corona-Pandemie und aktuelle Projektantragserfolge der Hochschule Koblenz.

Beschreibung:

„Es war für mich naheliegend, meine Antrittsbesuche an der Hochschule Koblenz beginnen zu lassen, so liegen zwei Standorte der Hochschule nur wenige Kilometer von meiner Heimatstadt Andernach entfernt“, so der neue Minister. Clemens Hoch zeigte sich beeindruckt von dem Lehrangebot und der Forschungsstärke der Hochschule Koblenz, die in den letzten Jahren mit fast 10.000 Studierenden zur größten Hochschule für Angewandte Wissenschaften des Landes angewachsen ist.

„Die Hochschule Koblenz hat eine beeindruckende Entwicklung genommen. Sie ist zu einer Hochschule mit starkem Forschungs- und Transferbezug geworden und lockt mit innovativen Studien- und Lehrformaten zahlreiche Studierende an den Mittelrhein“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch. „Bei den Studierenden mit beruflichen Qualifikationen liegt die Hochschule bundesweit auf dem zweiten Platz. Das verdeutlicht: Die Verzahnung von Hochschule und Wirtschaft wird hier großgeschrieben. Das macht die Hochschule für Wirtschaftspartner aus der gesamten Region Koblenz hoch attraktiv.“

Der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, freute sich, dem neuen Minister die Hochschule vorstellen zu können. Zusätzlich nutzte er die Gelegenheit, in seiner aktuellen Funktion als Vorsitzender der Landeshochschulrektorenkonferenz die Anliegen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaft in Rheinland-Pfalz vorzubringen. „Die Tatsache, dass immer mehr Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in anderen Bundesländern über das Promotionsrecht verfügen, wir in Rheinland-Pfalz aber noch nicht, entwickelt sich zu einem echten Standortnachteil“, betonte Bosselmann-Cyran. „Im Sinne der Bologna-Reform brauchen wir deshalb die Gleichwertigkeit aller akademischen Abschlüsse an den verschiedenen Hochschultypen ebenso wie auch die Möglichkeit zur Promotion an den HAWs.“ Mit dieser Option – das zeigten die Erfahrungen aus anderen Bundesländern – erhöhten sich auch die aus der Wirtschaft zufließenden Drittmittel für Forschung. Wissenschaftsminister Clemens Hoch betonte, dass man in Rheinland-Pfalz mit den kooperativen Promotionen schon bisher einen guten Weg gefunden habe, die Hochschulen für angewandte Wissenschaft bei den Promotionen zu beteiligen und die Kompetenzen der HAWs und Universitäten in der Forschung zusammenzuführen: „Mit den Forschungskollegs unterstützt das Land zudem strukturierte Programme, um kooperative Promotionen zwischen Hochschulen und Universitäten voranzubringen. Auch die Hochschule Koblenz und die Universität in Koblenz betreiben mit dem Max-von-Laue Institute of Advanced Ceramic Material Properties Studies eine entsprechende Einrichtung.“

Die aktuellen Forschungsaktivitäten sowie die Drittmittelentwicklung präsentierte Prof. Dr. Dietrich Holz, Vizepräsident für Forschung an der Hochschule Koblenz. Als Beispiel für eines der erfolgreichen Forschungsinstitute an der Hochschule Koblenz stellte Prof. Dr. Armin Schneider das von ihm geleitete Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) vor, das in diesen Tagen sein fünfjähriges Bestehen begeht.

Prof. Dr. Daniela Braun, Vizepräsidentin für Lehre und Diversity, gab einen Einblick in neue, innovative Studiengänge, mit denen die Hochschule Koblenz stets schnell und flexibel auf die Bedarfe der Wirtschaft reagiere. Unterstützt werde dies durch mehrere Projekte im Bereich Digitalisierung und Internationalisierung: „Durch mehrere Antragserfolge in jüngster Zeit sind wir für die nächsten fünf Jahre sehr gut aufgestellt.“ Auf Nachfrage des Ministers berichtete Braun über die Entwicklung der Lehre im Verlauf der Pandemie: „Online-Lehre ist didaktisch sehr viel aufwändiger als Präsenzlehre – es genügt ja nicht, nur Arbeitsblätter auf eine Plattform hochzuladen.“ Von den in den drei Pandemie-Semestern gemachten Erfahrungen profitiere die Lehre auch in Zukunft: „Nach der Pandemie wird es sicher weiterhin virtuelle Elemente geben, diese jedoch in Verbindung mit Präsenzlehre zur Vernetzung und Persönlichkeitsbildung der Studierenden.“ Sie sprach zudem die in den letzten Jahren sehr erfolgreichen Maßnahmen und Konzepte im Bereich der Gleichstellung an.

Dr. Fabienne Köller-Marek, Kanzlerin der Hochschule Koblenz, gab einen Einblick in die Planungen und Konzepte für einen möglichen Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen im kommenden Wintersemester: „Es steht und fällt alles damit, wie wir die dann geltenden Abstandsregeln mit unseren räumlichen Möglichkeiten in Einklang bringen können.“ Sie berichtete auch über die aktuelle Arbeit an einer Dienstvereinbarung, die den Hochschulangehörigen auch nach der Pandemie einen gewissen Anteil an mobilem Arbeiten ermögliche. Dies bestätigte auch der derzeitige Interims-Personalratsvorsitzende Hans-Peter Müller, der den Umgang der Hochschulleitung in der derzeitigen Ausnahmesituation als fair bezeichnete und auch die Dienstvereinbarung zum mobilen Arbeiten auf einem guten Weg sieht. Er erläuterte, vor welchen Herausforderungen die Hochschule Koblenz aus Sicht der Personalvertretung in den kommenden Jahren stehe, etwa im Bereich der Personalentwicklung und Digitalisierung.

Ob bei gemeinsam angebotenen Studiengängen, kooperativen Promotionen, Forschungseinrichtungen und Anträgen – die als konstruktiv bewerteten Kooperationen mit der Universität Koblenz-Landau waren immer wieder Thema des Austauschs, verbunden mit dem Wunsch des Präsidenten an den Minister, sich für eine weiterhin auskömmliche Finanzierung der Hochschulen im nördlichen Rheinland-Pfalz zu einzusetzen. „Das werde ich natürlich im Blick behalten“, betonte Hoch abschließend.

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