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BBSR legt neue Bevölkerungsprognose für die Stadt- und Landkreise vor

Veröffentlicht am:09.03.2021
Veröffentlicht von:Christian Schlag
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Kategorie:Wissenschaftliche Publikationen
Forschungsergebnisse
Übersicht:

Die Bevölkerungszahl in Deutschland wird sich nach der neunten Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bis zum Jahr 2040 nur leicht auf 81,9 Millionen Menschen verringern. Die regionalen Unterschiede sind jedoch groß.

Beschreibung:

Die Bevölkerungszahl in Deutschland wird sich nach der neunten Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bis zum Jahr 2040 nur leicht auf 81,9 Millionen Menschen verringern. Im Vergleich zum Jahr 2020 würden damit rund 1,3 Millionen Einwohner weniger in Deutschland leben – ein deutlich geringerer Rückgang als bisher erwartet. Hinter der Stabilität auf nationaler Ebene verbergen sich jedoch große regionale Unterschiede. Während insbesondere wirtschaftsstarke Großstädte und ihr Umland sowie einige ländliche Regionen weiterwachsen, verringert sich die Bevölkerungszahl in strukturschwachen Gegenden abseits der Metropolen weiter.

Die meisten Stadt- und Landkreise mit steigender Bevölkerungszahl liegen in den alten Ländern. Das stärkste Bevölkerungswachstum – mit mehr als 14 Prozent bis zum Jahr 2040 – prognostizieren die Forscher für die Münchener Umlandkreise Dachau, Erding und Ebersberg sowie die Stadtkreise Landshut und Leipzig. Vor allem in den alten Ländern gibt es viele Stadtkreise, in denen die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 2040 um weit mehr als ein Fünftel zunimmt – etwa in Regensburg, München und Freiburg im Breisgau. Das liegt daran, dass die Bevölkerung hier schon jetzt sehr jung ist und überdurchschnittlich viele Kinder geboren werden. Unter allen Stadt- und Landkreisen der neuen Länder könnte Leipzig einen besonders starken Anstieg von Kindern und Jugendlichen aufweisen (+25 Prozent). Berlin, Potsdam, Dresden, Erfurt, Rostock, Jena und Chemnitz können ein Wachstum von mindestens 5 Prozent erwarten.

Dagegen können zahlreiche strukturschwache Landkreise abseits der Metropolen an Bevölkerung verlieren. Nach der BBSR-Prognose büßen die Landkreise Salzlandkreis, Greiz, Elbe-Elster, Altenburger Land und Mansfeld-Südharz bis 2040 rund ein Fünftel ihrer Bevölkerung ein. In Regionen mit stark zurückgehenden Bevölkerungszahlen wird das Durchschnittsalter laut dieser Prognose überdurchschnittlich stark ansteigen. Im Jahr 2040 werden die Menschen in den Landkreisen Elbe-Elster, Spree-Neiße, Greiz und Altenburger Land im Schnitt rund 52 Jahre alt sein. Am anderen Ende der Skala stehen Universitätsstädte wie Mainz Münster, Freiburg im Breisgau Heidelberg oder Jena. Die Bevölkerung wird in diesen Stadtkreisen auch 2040 im Schnitt um die 42 Jahre alt sein. Das Durchschnittsalter steigt deutschlandweit nach den Berechnungen des BBSR von 44,3 Jahre (2017) auf 45,9 Jahre im Jahre 2040 an.

Die Zahl der Personen im Rentenalter erhöht sich der BBSR-Prognose zufolge bis 2040 bundesweit um 4,1 Millionen (+23 Prozent). Dementsprechend steigt ihr Anteil an der Bevölkerung auf 26,6 Prozent. 2017 hatte der Wert noch bei 21,4 Prozent gelegen. Besonders starkes Wachstum verzeichnen vor allem zahlreiche bayerische Kreise. Das liegt daran, dass in diesen Regionen, die im Umland von Nürnberg oder München liegen, überdurchschnittlich viele Menschen leben, die in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen. In den neuen Ländern wächst der Anteil dagegen kaum noch oder sinkt sogar. Ursächlich ist hier der schon jetzt hohe Anteil älterer Bevölkerung.

„Unsere Bevölkerungsprognose ist eine wichtige Informationsgrundlage für eine Politik, die deutschlandweit gleichwertige Lebensverhältnisse fördert. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass die strukturschwachen Regionen vor großen Herausforderungen stehen. Um diese zu bewältigen, braucht es weiterhin eine aktive Strukturpolitik“, sagt der Leiter des BBSR, Dr. Markus Eltges.

Die regional differenzierte Prognose des BBSR trifft ihre Annahmen auf Basis langjähriger demografischer Entwicklungen. Dazu zählen unter anderem Außen- und Binnenwanderungen sowie die Geburten und Sterbefälle. Die Prognose geht davon aus, dass diese Trends in der Zukunft stabil bleiben werden. Entsprechend kann sie plötzlich auftretende und nachhaltig wirkende Krisen beziehungsweise die Politik in der Zukunft nicht abbilden.

Interessierte können die Bevölkerungsprognose sowie ein Dashboard mit Daten und Visualisierungen für alle Stadt- und Landkreise unter www.bbsr.bund.de abrufen. Kostenfreie Printexemplare können im BBSR angefordert werden (ref-1-1@bbr.bund.de).

Weitere Informationen:

Bevölkerungsprognose 2040: Ergebnisse und Methodik

www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/analysen-kompakt/2021/ak-03-2021.html

Bevölkerungsprognose 2040: Entwicklung nach Altersgruppen

https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/analysen-kompakt/2021/ak-04-2021.html

Die Ergebnisse für die Stadt- und Landkreise sind hier abrufbar:

https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/fachbeitraege/raumentwicklung/raumordnungsprognose/2040/01-start.html

Kontakt

Christian Schlag

Stab Direktor und Professor

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Deichmanns Aue 31–37

53179 Bonn

Telefon: +49 228 99 401-1484

christian.schlag@bbr.bund.de

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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Jana Hoymann

Referat I 1 - Raumentwicklung

Telefon: +49 228 99401-2133

E-Mail: jana.hoymann@bbr.bund.de

Dr. Steffen Maretzke

Referat I 1 - Raumentwicklung

Telefon: +49 228 99401-2326

E-Mail: steffen.maretzke@bbr.bund.de