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Hitze, Überflutungen, Stürme: Welche regionalen Folgen hat der Klimawandel für Deutschland?

Veröffentlicht am:08.10.2014
Veröffentlicht von:Jan-Martin Wiarda
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
Kategorie:Buntes aus der Wissenschaft
Übersicht:

Helmholtz-Forscher geben Antworten auf internationaler Konferenz

Global mag sich die Erwärmung in den vergangenen Jahren verlangsamt haben, in einigen Bereichen der Erde hält der Erwärmungstrend jedoch unvermindert an. Seit 1997 ist die Wassertemperatur im Nordatlantik um ein Grad gestiegen, bestätigen Helmholtz-Forscher während einer internationalen Konferenz von Klimaforschern in Berlin. „Dadurch schmilzt das Meereis der Arktis zunehmend ab – mit unübersehbaren Folgen für das Klima auch in Europa“, sagt Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

Beschreibung:

Seit Montag treffen sich im Berliner Umweltforum mehr als 300 Wissenschaftler aus aller Welt, um über die regionalen Auswirkungen globaler Klimaveränderungen in Deutschland, Europa und der Welt zu diskutieren. Die Tagung wird vom 2009 gegründeten Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderung (REKLIM) organisiert. REKLIM will mithilfe neuer Forschungsergebnisse ein besseres Verständnis der regionalen Veränderungen und damit auch verlässlichere Prognosen ermöglichen.

Fest steht nach fünf Projektjahren: Es gibt in Deutschland weniger Regen im Sommer – dafür aber umso mehr im Spätwinter. „Für die Natur, aber auch für uns Menschen ist das fatal“, sagt Hans Peter Schmid vom Karlsruher Institut für Technologie. „Im Frühling steigt die Hochwassergefahr, und im Sommer drohen Dürren.“ 2013 etwa war in der Bundesrepublik ein Jahr mit einer Serie von rekordverdächtigen Extremereignissen: Überflutung, Stürme und Hagel haben es zum bislang teuersten Versicherungsjahr werden lassen. Ein neu entwickelter Hagelindex zeigt eine deutliche Zunahme dieser Extremniederschläge seit den 70er Jahren. „Die gute Nachricht ist, dass in Sachen Hagel unseren Projektionen zufolge bis zum Jahr 2050 mit nur noch einer geringen Verschlechterung zu rechnen ist“, sagt Michael Kunz, ebenfalls vom Karlsruher Institut für Technologie.

Erstaunlich ist, wie stark die Öffentlichkeit in ihrer Einschätzung möglicher Klimagefahren schwankt. So zeigt eine jährlich durchgeführte Umfrage in Hamburg, dass im Jahr 2008 die Sorgen und Ängste vor extremen Wetterlagen besonders groß waren – direkt nach dem verheerenden Sturmtief Tilo. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang wuchsen die Sorgen 2014 erneut auf den Stand von 2008 – diesmal in Folge des Orkantiefs Xaver. „Langfristige Ängste werden offenbar auch durch kurzfristige Erfahrungen geprägt“, sagt Beate Ratter vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht.

Insgesamt sind neun Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft an REKLIM beteiligt. Weitere Erkenntnisse und Ergebnisse der regionalen Klimaforschung aus insgesamt acht Themenbereichen von Prozessen in den Polargebieten, über Klimaanpassungsstrategien und extreme Wetterereignisse bis hin zum Küstenschutz, werden auf der dreitägigen Klimakonferenz in Berlin von den Forschern vorgestellt und gemeinsam erörtert. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite www.reklim.de.

Hinweis für die Redaktionen:

Veranstaltungsort: Umweltforum Auferstehungskirche, Puffendorfstr. 11, 10249 Berlin, das Konferenzprogramm sowie alle Informationen zum Tag der Öffentlichkeit finden Sie unter:

Unsere Helmholtz-Expertinnen und -Experten sowie die REKLIM-Koordinatoren Prof. Dr. Peter Lemke und Dr. Klaus Grosfeld stehen Ihnen heute und morgen vor Ort im Umweltforum für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Bei Interviewwünschen melden Sie sich bitte bei Jan-Martin Wiarda, E-Mail: .

Kontakte zu den nationalen und internationalen Konferenzteilnehmern vermitteln wir gerne auf Anfrage, E-Mail:

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

Ansprechpartner für die Medien:

Jan-Martin Wiarda

Leiter Kommunikation und Medien

Tel.: 030 206 329-54

Kommunikation und Medien

Büro Berlin

Anna-Louisa-Karsch-Str. 2

10178 Berlin