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Deutsche Physikalische Gesellschaft verleiht angesehene Physikpreise

Veröffentlicht am:14.11.2019
Veröffentlicht von:Gerhard Samulat
Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)
Kategorie:Personalia
Buntes aus der Wissenschaft
Übersicht:

Traditionell benennt die Deutsche Physikalische Gesellschaft am „Tag der DPG“ ihre Preisträgerinnen und Preisträger für unterschiedliche physikalische Disziplinen und Kategorien. Viele erhalten ihre Auszeichnungen im kommenden Jahr auf der 84. Jahrestagung der DPG in Bonn.

Beschreibung:

Bad Honnef, 14. November 2019 – Die Max-Planck-Medaille, die höchste Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) für theoretische Physik, erhält Prof. Dr. Andrzej J. Buras von der Technischen Universität München in Würdigung seiner herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, insbesondere auf dem Gebiet der sogenannten Flavorphysik und der Quantenchromodynamik.

Buras ist für seine herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, vor allem zur Phänomenologie des Standardmodells der Teilchenphysik, international hoch anerkannt. Von besonderem Einfluss waren seine Arbeiten zur Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie (CP-Verletzung) und zu den quantitativen Effekten der starken Wechselwirkung (QCD-Korrekturen höherer Ordnung) in schwachen und seltenen Zerfällen von gebundenen Quark-Antiquark Zuständen.

Die Stern-Gerlach-Medaille, die wichtigste Auszeichnung der DPG für experimentelle Physik, geht an Prof. Dr. Dieter Bimberg von der Technischen Universität Berlin in Würdigung seiner Pionierarbeiten in der Physik von Halbleiter-Nanostrukturen, insbesondere von Quantenpunkten und darauf basierenden nanophotonischen und nanoelektronischen Bauelementen.

Bimberg ist Wegbereiter auf dem Gebiet der Halbleiter-Nanostrukturen. Er steht für eine Vielzahl herausragender Entdeckungen zu deren Wachstum und elektronischer Struktur. Mit innovativen Messmethoden konnte er viele ihrer außergewöhnlichen elektronischen, optischen und elektrischen Eigenschaften erstmals beobachten. Dieses Grundlagenwissen hat es ihm ermöglicht, neuartige Konzepte für elektronische und photonische Bauelemente zu entwickeln, die unter anderem die Energieeffizienz unseres Internets verbessern.

Ferner zeichnet die DPG folgende herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus:

Der Robert-Wichard-Pohl-Preis für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik geht an Prof. Dr. Heinz-Jürgen Kluge vom Physikalischen Institut der Universität Heidelberg. Kluge erhält den Preis für seine wegweisenden Experimente und Präzisionsmessungen auf dem Gebiet der Atom- und Kernphysik. Dabei hat er sich nicht nur als genialer Forscher erwiesen, sondern auch als motivierender Lehrer. Sein kreatives gesellschaftliches Engagement hat sich auch in der Einrichtung von Symposien für Schülerinnen und Schüler gezeigt.

Den Walter-Schottky-Preis für junge Physikerinnen oder Physiker der Festkörperforschung erhält Dr. Zhe Wang von der Universität zu Köln für seine bahnbrechenden Arbeiten im Bereich des Quanten-Magnetismus, insbesondere für den experimentellen Nachweis von sogenannten Bethe-Strings mittels Terahertz-Spektroskopie bei sehr hohen Magnetfeldern.

Der Gaede-Preis für Vakuumwissenschaft und -technik geht an Dr. Takashi Kumagai vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin, in Würdigung seiner wegweisenden und herausragenden Forschungsarbeiten zur Dynamik von Wasserstoff-Brückenbindungen auf der Ebene einzelner Moleküle.

Der Gustav-Hertz-Preis für junge Physikerinnen oder Physiker der experimentellen oder theoretischen Physik geht an Dr. Laerte Patera vom Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der Universität Regensburg. Die Preisjury zeichnet ihn aus für die Entwicklung einer neuartigen Variante der Rastertunnelmikroskopie, mit der erstmalig auch auf einer vollkommen isolierenden Probe einzelne Moleküle untersucht werden können.

Den Hertha-Sponer-Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten einer Physikerin wird Dr. Priscilla Pani vom Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY, Standort Zeuthen, für ihre essenziellen Beiträge zur Suche nach dunkler Materie am Teilchenbeschleuniger Large-Hadronen-Collider LHC bei Genf zugesprochen. Die von ihr geleitete Analyse hat Signaturen dunkler Materie in verschiedenen Modellen untersucht und so neue Grenzen gesetzt unter anderem in Theorien mit Higgs-Bosonen außerhalb des Standardmodells.

Der Georg-Simon-Ohm-Preis für hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeiten eines Studenten oder einer Studentin der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Fachhochschulen geht an B. Eng. David Scholz von der Technischen Hochschule Deggendorf für seine herausragende Abschlussarbeit im Bachelor-Studiengang Physikalische Technik. Mit ihr leistet er einen besonderen Beitrag zum Verständnis der Struktur und Energie von stöchiometrischen Oberflächen des Minerals Hämatit. Das Verständnis dieser Vorgänge ist von großer Bedeutung für Korrosion, Katalyse, Biomedizin und der sogenannten Spintronik.

DPG-Schülerinnen- und -Schülerpreise gehen an Saskia Drechsel ("Glückauf"-Gymnasium Dippoldiswalde, Sachsen), Fabian Henn und Fabio Briem (beide Robert-Bosch Gymnasium, Langenau, Baden-Württemberg) sowie Frederik Gareis und Berin Becic (beide Frankenwald-Gymnasium, Kronach, Bayern) in Würdigung ihrer Leistungen, die sie als Mitglieder des deutschen Teams beim 32nd International Young Physicists' Tournament (IYPT) in Warschau, Polen, erreicht haben.

Des Weiteren erhalten Titus Bornträger (Georg-Cantor-Gymnasium, Halle), Jonathan Gräfe (Gymnasium Dresden-Bühlau), Lukas Hellmann (Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt), Tobias Messer (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden) und Max Schneider ("Glückauf"-Gymnasium Dippoldiswalde, Sachsen) DPG-Schülerinnen- und -Schülerpreise für ihre Erfolge als Mitglieder des deutschen Teams bei der 50. Internationalen PhysikOlympiade in Tel Aviv, Israel.

Details zu diesen und allen weiteren Preisen finden Sie im Internet unter:

https://www.dpg-physik.de/auszeichnungen/uebersicht-preisjahrgaenge/2020

Die Preisträgerinnen und Preisträger der binationalen DPG-Preise mit anderen, ausländischen Organisationen sowie des DPG-Technologietransferpreises werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit mehr als 60.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.

Website: www.dpg-physik.de

Weitere Informationen: