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Wichtiger Schritt in Richtung europäisches Warnsystem: Europäische Kommission startet Warn-App

Veröffentlicht am:12.09.2019
Veröffentlicht von:Christiane Peters
FOKUS - Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme
Kategorie:Wissenschaftspolitik
Forschungs- / Wissenstransfer
Übersicht:

Fraunhofer-Entwicklung für mehr Sicherheit »EUWARN« gestartet

Ob Brand in einem Gebäude, verdächtiges Paket oder Anschlagsgefahr – in Gefahrensituationen erhalten zukünftig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EU-Kommission ortsbezogene Gefahrenwarnungen per App auf ihr Handy. Das neue Warnsystem heißt »EUWARN« und wurde am 11. September gemeinsam von EU-Kommissar Günther Oettinger, Fraunhofer-Präsident Prof. Dr. Reimund Neugebauer sowie dem Geschäftsführer der TURM solutions GmbH, Ortwin Neuschwander, in Brüssel gestartet.

Beschreibung:

EUWARN ist eine Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS im Auftrag der TURMsolutions und basiert auf dem Bevölkerungswarnsystem KATWARN, das in Deutschland und Österreich bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz ist.

»Die Sicherheit unseres Personals und unserer Besucher hat für mich höchste Priorität. Nicht zuletzt die Brüsseler Terroranschläge haben uns unsere Verletzlichkeit vor Augen geführt. Die EUWARN-App ist ein neues internes Warnsystem, mit dem wir unsere Mitarbeiter in Brüssel und Luxemburg, in Zukunft auch an anderen Standorten, erreichen können. Es ist so aufgebaut, dass auch die anderen EU-Institutionen es in der Zukunft nutzen können«, so Oettinger. Verfasst werden die Warnungen von der Sicherheitsdirektion der EU-Kommission in Deutsch, Englisch und Französisch. Anders als bei den öffentlichen Warn-Apps beziehen sich die Warnungen daher nur auf die Areale der EU-Kommission und richten sich zunächst nur an deren Mitarbeiter. Das System soll aber zukünftig vernetzt werden mit dem Bevölkerungswarnsystem KATWARN, das in verschiedenen europäischen Ländern kostenlos als App zur Verfügung steht oder eingeführt werden soll. »Alle Besucher, die sich in den Liegenschaften der EU-Kommission aufhalten, werden dann auch über die KATWARN gewarnt und informiert«, so TURM solutions-Chef Neuschwander.

EUWARN ist für Fraunhofer-Präsident Prof. Neugebauer Erfolgsbeispiel und Auftrag in einem, denn Forschung in allen Zukunftsbranchen – von Sicherheit über Mobilität und Energie bis zu Umweltschutz – müsse heute konsequent europäisch gedacht werden. Entsprechend werde auch schon mit einer Vielzahl weiterer Länder über eine Anbindung an das europäische Warnsystem von Fraunhofer gesprochen. Neugebauer: »Dass EUWARN an einem so symbolträchtigen Tag wie dem 11. September startet, mahnt uns, in Sicherheitsfragen international weiter zusammenzurücken. Fraunhofer steht der EU-Kommission und der Europäischen Union insgesamt als Forschungspartner fest zur Seite.« Und auch die Vertragsparteien TURM solutions und EU-Kommission verstehen sich als Partner im Dienste der öffentlichen Sicherheit in der EU.

Das KATWARN-System steht seit 2011 den deutschen Sicherheitsbehörden zunächst als SMS-Dienst und als Weiterentwicklung seit 2012 auch per Smartphone-App zur Verfügung. Das besondere an der KATWARN-Technologie ist der präzise Ortsbezug: Die Warnungen werden nur in den konkret betroffenen Gebieten oder Gebäuden angezeigt. 2017 wurde darüber hinaus das Warnsystem KATWARN Österreich/Austria gestartet, das mit dem deutschen KATWARN-System vernetzt ist. Zusätzlich wird das KATWARN-System im Auftrag der TURM solutions kontinuierlich aktualisiert, zum Beispiel um die Warnungen auch über öffentliche Werbedisplays, digitale Anzeigen von Verkehrsbetrieben sowie Bordcomputer von PKW zu verbreiten und um sie an den neuen Mobilfunkstandard 5G anzupassen. KATWARN wird von der TURM solutions GmbH europaweit und international vermarktet.

Pressekontakte:

Fraunhofer-Gesellschaft, München

Kommunikation

Janis Eitner

Tel.: +49 89 1205-1333

Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS

Leiter Corporate Communications

Ulf Hoffmann

Tel: +49 30 34 63-7242

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Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 72 Institute und Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland. Mehr als 26 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von 2,6 Milliarden Euro. Davon fallen 2,2 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Rund 70 Prozent dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungspartnern und innovativen Unternehmen weltweit sorgen für einen direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen.

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