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„Raum wird Szene“– Kooperation von Hochschule Koblenz und Theater Koblenz inspirierte Studierende der Architektur

Veröffentlicht am:01.07.2019
Veröffentlicht von:Sarah Stein
Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences
Kategorie:Kooperationen
Übersicht:

Was haben die Gestaltung eines Bühnenbildes und Architektur gemeinsam? Beide erschaffen neue Räume, gehen dabei aber ganz anders vor. Zu spannungsreichen Ergebnissen hat im Sommersemsester eine neue Kooperation von Hochschule Koblenz und Theater Koblenz geführt. Bei dem Wahlmodul „Szenische Räume“, das Bühnen-, und Kostümbildnerin Claudia Rüll Calame-Rosset konzipiert und im Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe der Hochschule Koblenz geleitet hat, haben sich Bachelorstudierende der Architektur theoretisch und praktisch mit verschiedenen Aspekten eines Raumes auseinandergesetzt. Zum Abschluss des Wahlmoduls hat eine Ausstellung am RheinMoselCampus interessante Einblicke in das Projekt geboten.

Beschreibung:

Um die Arbeitsprozesse an einem Theater nachvollziehen zu können, besuchten die Studierenden eine Probe sowie die Uraufführungen von „Drei neue Stücke“ am Theater Koblenz, das sie sich auch im Rahmen einer Führung ansehen konnten. Am RheinMoselCampus vermittelte die Dozentin den Studierenden zunächst die theoretischen Kenntnisse des Wahlmoduls: Wie wirken Räume? Wie funktioniert ein Bühnenbild, um eine Stimmung zu erzeugen und die Inhalte des Stücks zu transportieren? Bei den folgenden praktischen Übungen lernten die Studierenden, sich auch einmal von traditionellen planerischen Denkmustern zu lösen. „Meine Aufforderung ‚Raus aus dem Milimeterpapier, rein in die Kreation!‘ ist den Studierenden zunächst schwergefallen“, so Claudia Rüll Calame-Rosset, „Sie sind von ihrem Architekturstudium eher gewöhnt, vorgegebene Anforderungen wie etwa die Anzahl von Zimmern streng einzuhalten. Die Anforderungen an den Raum auf emotionaler Ebene sind beispielsweise bei einer Trauerhalle andere als bei einem Kindergarten. Wie erlebe ich welche Räume und wie kann ich diese Erfahrungen gezielt einsetzen und anwenden?“

Zu den praktischen Übungen gehörte ein Rundgang durch den Campus, bei dem die Studierenden unter dem Motto „Begriffe suchen Räume“ Orte in Korrespondenz zu einem Begriffskatalog finden und fotografieren sollten, in denen sie Potential für eine alternative Nutzung sehen, beispielsweise versteckte tote Nischen, die auch als Rückzugsort dienen könnten. Neben dieser Wahrnehmungsübung stand auch szenisches Schreiben auf dem Programm.

Besonders viel Anklang fand eine Übung, bei der einzelne Gruppen komplette Seminarräume umgestalten und die dabei entstehende Stimmung erspüren durften. Einer dieser Seminarräume war noch während der Vernissage der Ausstellung zu sehen, bei der die Besucherinnen und Besucher teils inspiriert, teils verstört und immer schweigend zwischen umgestürzten Stühlen und aufgestellten Leitern umhergingen. „Diese 1:1-Umsetzungen waren das Spannendste“, berichtet Björn Simon, Architekturstudent im 6. Bachelorsemester, „hier brauchten wir nicht an einem kleinen Modell zu arbeiten, sondern konnten direkt im großen Raum ausprobieren, wie die Gestaltung auf den Menschen und seine Emotionen wirkt.“ Seine Kommilitonin Vera Gerhartz aus dem 4. Semester ergänzt: „Es war sehr spannend zu sehen, wie enorm schon Kleinigkeiten einen Raum verändern können.“

Weitere Informationen: