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Privatsphäre schützen und sich gegen flächendeckende Ausspähung wehren

Veröffentlicht am:06.06.2014
Veröffentlicht von:Cornelia Winter
Gesellschaft für Informatik e.V.
Kategorie:Forschungs- / Wissenstransfer
Buntes aus der Wissenschaft
Beschreibung:

Vor einem Jahr schreckte Edward Snowden die Welt mit seinen Berichten über die Überwachungsmethoden und –strategien der NSA auf. Es folgte ein vielstimmiger Protest von Menschen, die das Recht auf Privatheit auch in Deutschland gefährdet sahen. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestags befasst sich inzwischen mit der Aufklärung der NSA-Affäre. Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen der Ausforschung des Handys der Bundeskanzlerin. Was aber tut der Einzelne? Zu vermuten ist, dass obwohl Verunsicherung und Ärger in der Bevölkerung zunehmen, nur wenige ihr Verhalten im Internet geändert haben. Viele geben immer noch sorglos Informationen im Netz preis und schützen ihre Privatsphäre nicht ausreichend - sei es aus Unkenntnis, aus Bequemlichkeit oder Fatalismus.

Hier setzt die Gesellschaft für Informatik an. Sie fordert ihre Mitglieder zu risikobewusstem Verhalten und Datensparsamkeit im Internet auf. Der Vorstand wendet sich an alle Mitglieder und ruft sie dazu auf, den E-Mail-Verkehr zu verschlüsseln, E-Mails prinzipiell zu signieren sowie weitere Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre zu ergreifen.

„Den drohenden Verlust der Privatsphäre dürfen wir nicht kommentar- und tatenlos hinnehmen“, so GI-Vizepräsidentin Simone Rehm, „zumal wir wissen, dass Verschlüsselung ein probates Mittel zum Schutz vor Ausspähung darstellt. Vielmehr sollten Informatikerinnen und Informatiker es sich zur Aufgabe machen, E-Mail-Verschlüsselung so benutzerfreundlich zu gestalten, dass das Eintüten einer E-Mail in einen digitalen Briefumschlag in nicht allzu ferner Zukunft zu einer Selbstverständlichkeit wird.“

In einer globalen Welt braucht es ergänzend zu den politischen und juristischen Werkzeugen vor allem das Verhalten des Einzelnen, um eine flächendeckende, verdachtsunabhängige Überwachung der Kommunikation zu stoppen. Diese ist mit den ethischen Grundsätzen der GI nicht vereinbar, denn sie führt zu einem gläsernen Menschen und verletzt das Grundrecht des Einzelnen auf Privatheit, das eine wichtige Voraussetzung für Gedanken- und Meinungsfreiheit darstellt.

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 20.000 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

Bei Veröffentlichung Belegexemplar erbeten. Vielen Dank!

Cornelia Winter, 0228-302147, cornelia.winter@gi.de