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Egbert Verbeek: SpielRaum - Kunstausstellung mit Buchvorstellung eröffnet

Veröffentlicht am:05.06.2014
Veröffentlicht von:Sabine Heine
Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere
Kategorie:Buntes aus der Wissenschaft
Übersicht:

Am 5. Juni um 19.00 Uhr fand im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn (Museum Koenig) die Eröffnung einer Ausstellung mit Zeichnungen, Ölbildern und Skulpturen des Bonner Künstlers Egbert Verbeek statt. Egbert Verbeek - SpielRaum ist auch der Titel des Buchs über das Werk des Künstlers. Diese neue, von Dr. Gabriele Uelsberg, Leiterin des LVR-LandesMuseums in Bonn, herausgegebene Monographie wurde anlässlich der Ausstellungseröffnung vorgestellt. Die Ausstellung ist vom 6. Juni bis zum 27. Juli während der regulären Öffnungszeiten zu sehen. Der Besuch der Ausstellung ist im normalen Eintrittspreis enthalten.

Beschreibung:

Bereits seit 2009 steht vor dem Museum Koenig die Skulptur „SchlangenKoenig“, ein Werk des Bonner Künstlers Egbert Verbeek. Natura est artis magistra: in goldenen Buchstaben findet sich im Foyer des Museums der Leitsatz des Gründers, Alexander Koenig: Die Natur ist die Lehrmeisterin der Künste. Die Skulptur„SchlangenKoenig“ passt aus geschichtlicher Sicht also ebenso wie die derzeitige Ausstellung bestens zum Museum. Der Maler und Bildhauer bietet mit über 20 Skulpturen und Bildern in der jetzigen Ausstellung vor allem einen Einblick in sein Schaffen, zu dem ihn die Exponate und die Arbeitsweisen im Museum Koenig inspirierten.

„Wir nutzen diese wunderbare Kunst in der Ausstellung, um die Aufgaben des Museums in der Öffentlichkeit zu verstärken“ erläuterte Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Direktor des Museums Koenig, warum gerade diese Kunstausstellung gezeigt wird.

Dr. Gabriele Uelsberg, Leiterin des LVR-Landesmuseums Bonn und Herausgeberin des Buches, lobte die Beharrlichkeit, mit der Verbeek Zeit seines Lebens eine gegenstandsbezogene Präferenz konsequent weitergeführt hat, auch wenn sein Werk nicht realistisch ist, und die Bilder zum Beispiel durch die Darstellung spiegelnder Wasseroberflächen der Realität entrückt und ein Stück weit surreal werden.

„Der Name der Ausstellung bzw. des Buches „SpielRaum“ entspricht auf den ersten Blick nicht der Ernsthaftigkeit und Seriosität Egbert Verbeeks, doch die Art und Weise, in der er immer wieder gedanklich und künstlerisch verschiedenste Ebenen überblendet, gibt Spielraum für immer neue, phantastische und besonders schöne Sichtweisen“ erläuterte Uelsberg die Namensgebung für Ausstellung und Buch.

Eva Verbeek, die Ehefrau des Künstlers, begleitete die Auswahl der Werke für das Buch klug und einfühlsam und war geistreiche Diskussionspartnerin bei allen Entscheidungen.

Die Exponate der Ausstellung zeigen die Präzision, mit der Verbeek spannend die konkrete Naturbeobachtung zu neuen Ansichten wandelt. So werden die inhaltlichen Darstellungen der jeweiligen Formen neu und ungewohnt. Motive findet der Künstler nicht nur im Museum Koenig, sondern auch in seiner Umgebung . Seine Menschen- und Tierliebe sind groß. Er hält Momente der Innigkeit und Vertrautheit in seinen Bildern so fest, als wären die Geschöpfe von Herz zu Herz verbunden. Auf diese Weise schlägt Verbeek Brücken zwischen historischen Bedeutungen und Traditionen sowie neuen, philosophischen Sichtweisen.

Verbeek bezieht mit seiner Kunst auch Stellung. Ein Beispiel ist das Gemälde „Palio“. Es zeigt das zwei Mal jährlich in Siena stattfindende, gleichnamige Pferderennen „Palio“, für das seit dem Mittelalter mitten in der Stadt auf der Piazza de Campo die besten Pferde und Reiter Italiens für die Contraden (Stadtteile) an den Start gehen. Der Reitwettkampf gilt als einer der härtesten und gefährlichsten. Die Jockeys reiten ohne Sattel und oft rasen in den extrem engen Kurven Pferde gegen eine Begrenzung, verletzen sich oder sterben gar. Tierschützer kritisieren die Rennen in Siena seit langem. Das Bild Verbeeks drückt in Farbe und Form die Brutalität des Spektakels aus. Trotz der Tradition, die den Sienesern alles bedeutet, und trotz der Bedeutung für den Tourismus, lässt sich die Dramatik dieses Rennens nicht von der Hand weisen. Durch das Bild von Verbeek lässt sich der Frevel am Tier nicht weg diskutieren.

Das im Wienand Verlag erschienene Buch „Egbert Verbeek - SpielRaum“ umfasst 176 Seiten mit 146 farbigen und 2 s/w Abb. Es gliedert sich in die Kapitel „Arbeiten auf Papier“, „Malerei“, „Polyeder“, „Plastik“ und „Arbeiten im öffentlichen Raum“. Neben der Herausgeberin analysieren sieben Autoren und Autorinnen das Werk Verbeeks und stellen das Gesamtwerk in das richtige Licht:

Herausgeberin Dr. Gadriele Uelsberg, Leiterin des LVR-LandesMuseum Bonn

• Dr. Dorothea Eimert, Kunstwissenschaftlerin und ehemalige Leiterin des des Leopold-Hoesch-Museums in Düren,

• Eva Verbeek (Ehefrau Verbeeks, Fotografin des Bildbands),

• Prälat Prof. Dr. Max Eugen Kemper,

• em. Prof. Dr. Dr. h.c. Ludger Honnefelder, früherer Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und Direktor des Philosophischen Seminars an der Universität Bonn,

• Prof. Dr. Heinrich Lützeler, Philosoph, Kunsthistoriker, Literaturwissenschaftler,

• Dr. Martin Feltes, Kunsthistoriker.

Egbert Verbeek wurde 1953 geboren und lebt in Bonn. Er zeigte zahlreiche Einzelausstellungen, unter anderem im Leopold-Hoesch-Museum Düren, im Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn, im Mittelrhein-Museum Koblenz, in der Adenauerstiftung in Berlin. Zahlreiche Werke sind in öffentlichem Besitz, u.a. im Kardinal-von-Galen-Haus Cloppenburg, Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Rheinisches Landesmuseum in Bonn, im Deutschen Bundestag.

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Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere hat einen Forschungsanteil von mehr als 75 %. Das ZFMK betreibt sammlungsbasierte Biodiversitätsforschung zur Systematik und Phylogenie, Biogeographie und Taxonomie der terrestrischen Fauna. Die Ausstellung „Unser blauer Planet“ trägt zum Verständnis von Biodiversität unter globalen Aspekten bei.

Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 89 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Näheres unter www.leibniz-gemeinschaft.de