Veröffentlicht am: | 23.09.2016 |
Veröffentlicht von: | Marco Finetti Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Kategorie: | Wettbewerbe / Auszeichnungen Organisatorisches |
Jungforscher erhalten zwei zweite Preise und drei Sonderpreise / Vorbereitung mit Mentorenprogramm
Gleich alle fünf Träger des Europa-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sind beim European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) 2016 vom 15. bis 20. September in Brüssel auch auf internationaler Ebene ausgezeichnet worden. Einen der drei mit 5000 Euro dotierten zweiten Preise erhielt Ivo Zell aus Geisenheim, zusammen mit einem Sonderpreis, der ihn zur Teilnahme an der diesjährigen Nobelpreisverleihung in Stockholm berechtigt. Ebenfalls ein zweiter Preis ging an Tassilo Schwarz aus dem bayerischen Traunreut; darüber hinaus gewann er als Sonderpreis einen Aufenthalt am European Southern Observatory (ESO) in Chile. Die Erfurter Paul Rathke, Christian Schärf und Friedrich Wanierke wurden mit dem Sonderpreis der European Association for Chemical and Medical Science (EuCHeMS) in Höhe von 1000 Euro ausgezeichnet.
Die fünf Jungforscher konnten ihre Preise im Brüsseler Theater im Hotel Le Plaza entgegennehmen. Zuvor hatten sie ihre bereits im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ ausgezeichneten Arbeiten einer internationalen Jury vorgestellt. Für ihre Vorträge in englischer Sprache hatte die DFG den Europa-Preisträgern im Vorfeld wissenschaftliche Mentoren zur Seite gestellt. DFG-geförderte Wissenschaftler, etwa aus dem Emmy Noether-Programm, bereiteten die fünf Jungforscher individuell auf ihre Präsentationen auf europäischer Bühne vor. Darüber hinaus finanzierte die DFG für die Europa-Preisträger ein Coaching in Bonn.
Der 18-jährige Ivo Zell reüssierte in Brüssel mit der Konstruktion eines Nurflügels, eines Flugzeugs ohne Rumpf und Leitwerk. Mit selbst entworfenen Messinstrumenten optimierte er die Flugeigenschaften seines Modells. „Ein reiner Nurflügel verkörpert für viele Aerodynamiker das Idealbild eines Flugzeugs. Stabile Flugeigenschaften zu generieren, so wie es bei Ivos Entwicklung gelungen ist, gilt als höchste Kunst“, zeigte sich Strömungsmechaniker Dr.-Ing. Andreas Güttler vom Karlsruher Institut für Technologie begeistert.
Eine Technik, die Drohnen erkennen, ihre Position ermitteln und sie von vorbeifliegenden Vögeln unterscheiden kann, entwickelte der 17-jährige Tassilo Schwarz. „Tassilos Ansatz basiert auf fortgeschrittenen Techniken der Audio- und Bildverarbeitung und lokalisiert Drohnen auch, wenn herkömmliches Radar versagt“, lobte der Informatiker Professor Dr. Jürgen Gall von der Universität Bonn. „Jeder, der sich mit der Sicherheit im Luftraum beschäftigt, sollte sich über seinen Ansatz informieren“, so Gall.
„Es hat großen Spaß gemacht, mit den drei Jungs zusammenzuarbeiten“, berichtete Dr. Oliver Clemens, Leiter einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe. Der Chemiker von der TU Darmstadt zeigte sich beeindruckt von Paul Rathke (18), Christian Schärf (19) und Friedrich Wanierke (17). Ihnen war es gelungen, winzige Rubin-Einkristalle im Labor herzustellen. „Für ihr Projekt haben sie sich selbstständig in viele Methoden der Chemie eingearbeitet – im Rahmen unserer Zusammenarbeit haben sie dann ein Maß an Begeisterung und Wissensdurst gezeigt, wie ich es selten erlebt habe. Umso mehr freue ich mich, dass diese kreativen, jungen Forscher für ihre Arbeit in Brüssel ausgezeichnet wurden.“
Die DFG vergibt seit 2010 jährlich an Siegerinnen und Sieger des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ ihren Europa-Preis. Neben einem Preisgeld von 1000 Euro erhält jeder der Ausgezeichneten die Möglichkeit, sich gezielt auf EUCYS vorzubereiten.
Weiterführende Informationen
Medienkontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de
Informationen zum EUCYS-Wettbewerb in Brüssel unter:
http://eucys2016.eu/
Informationen zum Europa-Preis unter:
www.dfg.de/europa-preis
Mehr zur Vorbereitung der Europa-Preisträger unter:
www.dfg.de/dfg_magazin/querschnitt/160825_europapreis_vorbereitung/index.html