Veröffentlicht am: | 29.07.2016 |
Veröffentlicht von: | Ruth Schedlbauer Bundesamt für Naturschutz |
Kategorie: | Forschungs- / Wissenstransfer Wissenschaftliche Publikationen |
Bonn, 29. Juli 2016: Wie lässt sich auf Ökologischen Vorrangflächen im Rahmen des Greenings ein echter Mehrwert für die biologische Vielfalt in Ackerlandschaften schaffen? Dieser Frage geht das jetzt veröffentlichte Praxishandbuch „Naturschutzfachliche Ausgestaltung von Ökologischen Vorrangflächen“ nach.
Das Handbuch erläutert zunächst die Anforderungen an ökologische Vorrangflächen, die im Rahmen des Greenings der GAP-Reform 2015 eingeführt wurden.
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Institut für Ländliche Strukturforschung
● Projekt „OEVForsch“ veröffentlicht Praxishandbuch
● BfN-Präsidentin: „Zusätzlicher ökologischer Nutzen ist zu prüfen“
Bonn, 29. Juli 2016: Wie lässt sich auf Ökologischen Vorrangflächen im Rahmen des Greenings ein echter Mehrwert für die biologische Vielfalt in Ackerlandschaften schaffen? Dieser Frage geht das jetzt veröffentlichte Praxishandbuch „Naturschutzfachliche Ausgestaltung von Ökologischen Vorrangflächen“ nach.
Das Handbuch erläutert zunächst die Anforderungen an ökologische Vorrangflächen, die im Rahmen des Greenings der GAP-Reform 2015 eingeführt wurden. Demnach sind Betriebe mit mehr als 15 Hektar Ackerfläche grundsätzlich dazu verpflichtet, auf fünf Prozent ihres Ackerlandes Ökologische Vorrangflächen (ÖVF) anzulegen. Auf diese Weise sollen in der Agrarlandschaft flächendeckend Nutzungsformen und Strukturen zur Förderung der biologischen Vielfalt integriert werden. Die Betriebe können dazu aus einem breiten Katalog mit verschiedenen Flächentypen, die auch die sogenannten produktiven Nutzungen (z.B. Flächen mit Zwischenfruchtanbau) umfassen, auswählen. „Der Zustand der Biodiversität in der Agrarlandschaft gibt noch immer Anlass zu großer Sorge. Es muss sichergestellt sein, dass die für den Naturschutz zentrale Greening-Maßnahme der ÖVF tatsächlich einen zusätzlichen ökologischen Nutzen entfaltet“, erklärt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). „Dieser Nutzen der ÖVF ist maßgeblich vom gewählten Flächentyp, dessen Lage und Standort sowie der Nutzungsform abhängig.“
Das Forschungsvorhaben, im Rahmen dessen das Handbuch entstanden ist, befasst sich mit den ersten Erfahrungen der Ausweisung von ÖVF und deren Nutzen für den Naturschutz. Neben Feldaufnahmen zur Untersuchung der Flora und Fauna auf ausgewählten Schlägen und Betrieben werden Landwirte und Verwaltungsvertreter befragt und Daten zur tatsächlichen Auswahl von ÖVF analysiert.
Das nun veröffentlichte Praxishandbuch „Naturschutzfachliche Ausgestaltung von Ökologischen Vorrangflächen“ umfasst konkrete Empfehlungen für Anlage und Management von ÖVF unter Gesichtspunkten des Naturschutzes. Es richtet sich insbesondere an Personen in der Landwirt-schafts- und Umweltverwaltung, den Landwirtschaftskammern und Beratungsorganisationen, die mit der Umsetzung und der Beratung zu ÖVF befasst sind, sowie direkt an Landwirtinnen und Landwirte.
Zentraler Teil des Handbuchs sind die sogenannten Merkblätter für die ÖVF-Typen Brachen, streifenförmige Elemente, Leguminosen, Zwischenfrüchte und Kurzumtriebsplantagen. Diese enthalten Informationen zu den ökologischen Vorteilen und Empfehlungen zum Management und zur Aufwertung dieser Elemente im Sinne des Naturschutzes. Enthalten sind auch Zusatzinforma-tionen zur Einsaat von Blühmischungen sowie eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Eigenschaften von ÖVF für einen wirksamen Schutz der Biodiversität in der Agrarlandschaft.
Gefördert wird das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Naturschutzfachliche Ausgestaltung von Ökologischen Vorrangflächen - Praxishandbuch und wissenschaftliche Begleitung“ durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Koordinator ist das Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS), beteiligt sind außerdem das Thünen Institut für Ländliche Räume (TI-LR) und das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab).
Bezug
Das Handbuch ist als kostenlose pdf-Version unter www.ifls.de verfügbar.