Zum Hauptinhalt springenZum Hauptmenü springenZum Seitenmenü springenZur Suche springen
weiter zur Suchseite

Junge Köpfe liefern Lösungen für die Mobilität von morgen

Veröffentlicht am:22.02.2016
Veröffentlicht von:Silke Loh
Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS
Kategorie:Schule und Wissenschaft
Buntes aus der Wissenschaft
Übersicht:

David Blum (13), Jonas Blum (15) und Luca Majewski (15) heißen die stolzen Hauptgewinner der Open Roberta Challenge. Das Team mit dem Namen »Schängelsche« wurde am Samstag auf der didacta in Köln bei einer feierlichen Preisverleihung ausgezeichnet. Ihre Ideen zum selbstfahrenden Auto der Zukunft hat die hochkarätige Jury restlos überzeugt. Der Bundessieg des von der Fraunhofer-Initiative »Roberta – Lernen mit Robotern« initiierten Schülerwettbewerbs geht somit nach Rheinland-Pfalz an das Hilda-Gymnasium und das Cusanus Gymnasium in Koblenz.

Beschreibung:

Insgesamt haben sich 45 Teams aus 10 Bundesländern an dem Wettbewerb beteiligt und neun weitere Schulen dürfen sich über den Landessieg freuen.

Das Zukunftsszenario der Bundessieger klingt überzeugend: Niemand besitzt mehr eigene Autos, die Fahrzeuge werden angefordert und kommen von alleine zum Einsatzort gefahren. Ein zentraler Server verbindet die Fahrzeuge miteinander und wertet Wetterdaten und Verkehrsinformationen aus. So können die autonomen Autos ihr Fahrverhalten bei Regen oder bei Hindernissen entsprechend anpassen. David, Jonas und Luca programmierten zwei Fahrzeug-Modelle, um die wichtigsten Funktionen ihres Zukunftsautos unter verschiedenen Bedingungen zu testen und präsentierten ihre Experimente in einem Video.

Stellvertretend für die Jury beglückwünscht Prof. Dr. Stefan Wrobel, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, die Gewinner: »Wir gratulieren dem Team Schängelsche herzlich zu ihrer großartigen Leistung. Wie viele andere Teams haben sie uns durch die Fähigkeit beeindruckt, innovative Ideen zu entwickeln und diese erfolgreich umzusetzen. Das sind die Köpfe, die wir brauchen!« Die drei Nachwuchsingenieure werden das Daimler Entwicklungslabor für autonome Fahrzeuge in Stuttgart besuchen und gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern von Fraunhofer, Google und Daimler ihre Idee im Rahmen eines Programmier-Workshops umsetzen. Die Landessieger dürfen sich über jeweils 10 LEGO® MINDSTORMS® Education EV3 Sets sowie das Open Roberta Starter Kit freuen.

Die Highlights aus allen eingereichten Ideen stellte Thorsten Leimbach, Roberta-Projektleiter am Fraunhofer IAIS, während der Preisverleihung auf der didacta in einem Video vor. Der Clip zeigt, mit wie viel Ideenreichtum und technischem Geschick die jungen Köpfe ans Werk gingen: Die Teams schrieben Konzepte und Übersichtstabellen, zeichneten Skizzen und ausgefeilte Design-Entwürfe, bauten Prototypen, programmierten Smartphone Apps und 3D-Animationen, fotografierten und filmten.

»Es freut uns sehr, dass wir mit dem Wettbewerb so viel Kreativität in Gang setzen konnten. Das ist ein Etappensieg zu unserem Ziel, mit dem Roberta-Konzept den MINT-Nachwuchs bundesweit zu fördern und möglichst viele Kinder und Jugendliche für Technik und Programmieren zu begeistern. Dabei finden wir 30 Prozent teilnehmende Mädchen beachtlich«, so Thorsten Leimbach. »Danken möchte ich den vielen engagierten Lehrerinnen und Lehrern, die die Challenge begleitet haben. Ohne sie wäre Roberta nicht so erfolgreich.« Weitere Dankesworte gingen an die Jurymitglieder von Daimler, Google und LEGO® Education, die als Partner die Open Roberta Challenge von Beginn an unterstützt haben.

Die Open Roberta Challenge in Zahlen

Insgesamt 45 Teams aus 10 Bundesländern haben sich Gedanken zum selbstfahrenden Auto der Zukunft gemacht – davon 14 gemischte Teams und 7 reine Mädchenteams. Von 192 Teilnehmern waren die Jungs zwar in der Überzahl, aber die 58 Mädchen stellten ca. 30 Prozent der Brainpower. Der Altersdurchschnitt liegt bei 14 Jahren, die jüngsten Teilnehmer sind 10 Jahre und die ältesten 18 Jahre alt. 40 Teams haben ihre Ideen auf Bewegtbild festgehalten – das sind über 120 Minuten Videomaterial insgesamt.

Weitere Informationen: www.open-roberta.org/challenge/die-gewinner

Statements der Jury

Prof. Dr. Stefan Wrobel, Institutsleiter Fraunhofer IAIS:

»Die erste Open Roberta Challenge hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Als Teil der Jury war ich von der Qualität der eingereichten Ideen beeindruckt. Die Beiträge zeigen, wie kreativ, intelligent und technisch versiert die jungen Menschen in Deutschland sind. Wenn sich bereits 10jährige Schülerinnen und Schüler so intensiv mit ihrer technologischen Zukunft auseinandersetzen, dann stimmt mich das positiv.«

Prof. Dr. Ralf Herrtwich, Director Advanced Engineering Daimler AG:

»Die Vielfältigkeit der Beiträge hat uns mindestens so sehr begeistert wie die professionelle Herangehensweise, wie man sie von künftigen Ingenieuren erwartet. Die einzelnen Teams haben nämlich nicht nur ihre ganz persönliche Vorstellung von künftigen selbstfahrenden Autos entwickelt, sondern sich zuerst über den Stand der Kunst auf diesem Feld informiert und später sogar eigene Prototypen gebaut, um die Praxistauglichkeit ihrer Ideen zu prüfen. Das Siegerteam zeigt das beispielhaft für viele gute Ein-reichungen, die wir erhalten haben.«

Dr. Wieland Holfelder, Engineering Director Google Deutschland:

»Die Förderung der frühen Technikbildung ist uns ein wichtiges Anliegen. Die beeindruckenden Einreichungen zur Open Roberta Challenge haben gezeigt, wie viele technikbegeisterte Schülerinnen und Schüler es in Deutschland gibt. Wir gratulieren allen Gewinnern ganz herzlich und sind sicher, dass von ihnen weitere Impulse ausgehen. Es geht zum einen um ein grundsätzliches Verständnis dafür, wie Computer und Roboter 'denken' und arbeiten. Zum zweiten zeigt der Wettbewerb auch, wie viel Spaß und Freude in diesen Themen steckt. All dies hilft später auch der eigenen Karriere, da in Zukunft viele Berufe in der einen oder anderen Form mit diesen Technologien in Berüh-rung kommen werden.«

Dr. René Tristan Lydiksen, Managing Director LEGO Education Europe:

»LEGO Education ist aus einem bestimmten Grund Teil der Open Roberta Challenge: Wir befähigen junge Menschen dazu, mit Modellen aus LEGO Steinen und digitalen Komponenten sowie der eigenen Kombinationsgabe und Fantasie wunderbare neue Kreationen zu erschaffen. In der Open Roberta Challenge haben alle Teams eine groß-artige Leistung vollbracht und gezeigt, wie viel Innovationskraft in den Köpfen deut-scher Schülerinnen und Schüler steckt. Herzlichen Glückwunsch an alle und an das Gewinnerteam!«

Über die Roberta-Initiative

Seit mehr als zehn Jahren begeistert die Fraunhofer-Initiative »Roberta – Lernen mit Robotern« Kinder und Jugendliche bereits im Schulalter für Technik und Naturwissenschaften. Mit einem erprobten Konzept aus spannenden Roboterkursen, gendergerechtem Lehr- und Lernmaterial und einem europaweiten Netzwerk erreicht Roberta bislang rund 30 000 Schülerinnen und Schüler im Jahr.

Um noch mehr Kinder und Jugendliche spielerisch an das Programmieren heranzuführen, hat das Team des Fraunhofer IAIS sein erfolgreiches pädagogisches Roberta-Konzept um eine innovative technische Plattform erweitert: Eine frei verfügbare, Cloud-basierte Open-Source-Software ermöglicht es Schülerinnen und Schülern ab zehn Jahren, mit Spaß und ohne technische Hürden das Programmieren zu lernen. Interaktiv entwickeln die Kinder und Jugendlichen über die einfache graphische Programmierumgebung »Open Roberta Lab« eigene Programme und spannende Experimente für LEGO® Roboter.