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H-BRS startete mit knapp 600.000 Euro zusätzlich aus Landesmitteln ins neue Jahr

Veröffentlicht am:18.02.2016
Veröffentlicht von:Eva Tritschler
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Kategorie:Forschungsprojekte
Wissenschaftspolitik
Übersicht:

Mit einem Antrag, die instrumentelle Ausstattung zur Spurenanalytik des Instituts für Detektionstechnologien (IDT) zu verbessern, sowie einem Projekt zur Optimierung und Akzeptanz biohybrider Elektromobile, war die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) kürzlich erfolgreich. Zudem kann die Hochschule auf dem Gebiet der funktionalen und forensischen Genomik mittels des sogenannten Next-Generation-Sequencing (NGS) forschen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die drei Anträge aus verschiedenen Programmen im Jahr 2016 mit knapp 600.000 Euro.

Beschreibung:

Detektion von Gefahrstoffen und Geruchsspuren

Das IDT kann mit den anteilig 250.000 Euro zwei Gaschromatographen mit unterschiedlichen Probeeingabesystemen anschaffen. Mit diesen können verschiedenartige Luftproben über eine Thermodesorptionseinheit mit nachfolgender Kryofokussierung und andere Ausgasungen mittels eines dynamischen Headspaceverfahren unter Laborbedingungen untersucht werden.

Das Institut arbeitet an der Detektion von Gefahrstoffen und von Geruchsspuren etwa zum Auffinden eingewanderter Arten wie dem in der Forstwirtschaft gefürchteten Asiatischen Laubholzbockkäfer, von illegalen Importen oder gesundheitsgefährdenden Emissionen. Projektleiter Prof. Dr. Peter Kaul: „Die neuen Geräte ermöglichen Entwicklungen auf dem Gebiet technischer wie biologischer Sensorik. Bereits vorhandene von EU, Bund und Land geförderte Drittmittelvorhaben erhalten ebenso wie die bestehenden Kooperationen und laufende Promotionsvorhaben durch die Zuwendung aus dem Strukturfonds neuen Schub.“

Kontakt Detektion:

Prof. Dr. Peter Kaul

Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften Tel. +49 2241/865-515; E-Mail: peter.kaul@h-brs.de

Optimierung biohybrider Elektromobilität

Als biohybrides Elektromobil gilt, wenn es von einem Menschen plus Zusatzantrieb bewegt wird. Der Markt für Elektrofahrzeuge werde sich laut Expertenmeinung in den kommenden Jahren insbesondere zwischen Fahrrad und City-Car entwickeln und zur Reduzierung des Verkehrs und der Schadstoffbelastung beitragen.

Mit ihrem Projekt zur Optimierung und Akzeptanz biohybrider Elektromobile beleuchten die Professoren Alexander Asteroth (Fachbereich Informatik) sowie Roustiam Chakirov und Stefanie Meilinger (beide Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus) Aspekte zur Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit von intelligenter, nutzerorientierter und umweltfreundlicher Elektromobilität. Konkret geht es – ausgestattet mit 100.000 Euro Landesmitteln – um effiziente Steuerung im Hinblick auf energieeffizientes semi-autonomes Fahren und die Kombination von Energiequellen wie etwa Strom und Muskelkraft. Ebenfalls im Blick: die optimale Platzierung von Ladepunkten sowie Bauweise und Aerodynamik der Fahrzeuge.

Die Wissenschaftler möchten außerdem die Mensch-Maschine-Interaktion verbessern. Dazu gehört etwa die Frage, wie der Elektroantrieb den Fahrer optimal automatisiert unterstützen kann und dabei eine Steigerung der individuellen körperlichen Leistungsfähigkeit einbezogen wird. In den vergangenen Jahren gab es bereits Vorarbeiten von Studierenden und Veröffentlichungen auf internationalen Konferenzen und in Zeitschriften.

Kontakt Biohybride Elektromobilität:

Prof. Dr. Alexander Asteroth

Fachbereich Informatik

Tel. +49 2241/865-255 und -290; E-Mail: alexander.asteroth@h-brs.de

FunForGen

Die Vorgabe einer fachübergreifenden Beschäftigung mit besonders zukunftsweisenden Fragestellungen erfüllt das Projekt Funktionale und forensische Genomik (FunForGen) leicht. Mit der Fördersumme von 240.000 Euro des Landes NRW wird ein Forschungsschwerpunkt aufgebaut. Dieser wird sich mit dem Einsatz neuartiger Sequenzierverfahren (Next Generation Sequencing, NGS) der Aufklärung von DNA-Polymorphismen widmen, die Bedeutung für die Forensik und für die klinische Diagnostik haben. Beteiligt an dem Konsortium sind die Professoren Richard Jäger, Jörn Oliver Sass und Christopher Volk (alle FB Angewandte Naturwissenschaften) sowie Professor Ralf Thiele (FB Informatik) und zwei Unternehmen aus Rheinbach und Bad Homburg.

Bei Polymorphismen handelt es um Varianten in der DNA-Sequenz, die Ursache vieler ererbter Krankheiten und Veranlagungen zu Krankheiten sind. Ebenso können sie die Symptomatik von Erkrankungen beeinflussen. Sass und Volk forschen mittels biochemischer Methoden an den molekularen Grundlagen seltener erblicher Stoffwechselstörungen beziehungsweise mittels elektrophysiologischer Methoden an Varianten von Rezeptor- und Transportproteinen, die bei der Parkinson-Krankheit eine Rolle spielen. Darüber hinaus können Polymorphismen derart individuelle Muster aufweisen, dass Jäger sich von ihrer Sequenzbestimmung zusätzliche Informationen zur forensischen Identifizierung von Tätern und Opfern anhand einer DNA-Spur erhofft. Dies alles geschieht auf Basis der Entwicklung moderner NGS-Verfahren, die eine gleichzeitige Analyse zahlreicher unterschiedlicher DNA-Abschnitte erlaubt. Ralf Thiele wird mit seinem Team bioinformatische Techniken entwickeln, die zur Analyse der gewaltigen Datenmengen notwendig sind, die im Zuge der Sequenzbestimmungen anfallen.

Kontakt FunForGen:

Prof. Dr. Richard Jäger

Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften Tel. +49 2241/865-526; E-Mail: richard.jaeger@h-brs.de