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Wissenschaftler aus Schwellen- und Entwicklungsländern ausgezeichnet

Veröffentlicht am:21.12.2015
Veröffentlicht von:Kristina Güroff
Alexander von Humboldt-Stiftung
Kategorie:Wettbewerbe / Auszeichnungen
Kooperationen
Übersicht:

Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt ihre mit jeweils 60.000 Euro dotierten Georg Forster-Forschungspreise.

Beschreibung:

Eine Wissenschaftlerin und sieben Wissenschaftler erhalten die diesjährigen Georg Forster-Forschungspreise der Alexander von Humboldt-Stiftung. Der Preis richtet sich an Forscherpersönlichkeiten aus Schwellen- und Entwicklungsländern, die durch ihre Forschung international anerkannt sind und mit ihrer Arbeit helfen, entwicklungsrelevante Fragestellungen zu lösen. Die Preisträger werden nach Deutschland eingeladen, um Kooperationen mit Kolleginnen und Kollegen zu etablieren und auszubauen.

Der mit je 60.000 Euro dotierte Forschungspreis wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. In dieser Preisträgerrunde ermöglichte das BMZ, drei zusätzliche Forschungspreise für klimarelevante Forschung zu vergeben, da das Ministerium aktuell einen Arbeitsschwerpunkt auf den Klimaschutz legt.

Die Auszeichnungen sollen im März 2016 im Rahmen des Symposiums für Forschungspreisträgerinnen und –preisträger der Humboldt-Stiftung in Bamberg verliehen werden.

Die acht Preisträger sowie ihre deutschen Gastinstitutionen im Überblick:

Georg Forster-Forschungspreise für klimarelevante Forschung

- Monier M. Abd El-Ghani (59) ist Professor an der Universität Kairo und gilt als einer der führenden Experten für ägyptische Vegetation, insbesondere in Oasen, Küstengebieten und Kulturlandschaften. Seine Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung von Beobachtungssystemen zu den Folgen des Klimawandels wie auch ökologischen Anpassungsmaßnahmen, etwa die Ansiedlung von Vegetation mit reduziertem Wasserbedarf. In Deutschland wird Abd El-Ghani am Institut für Ökologie der Technischen Universität Berlin forschen.

- Der Ethnosoziologe David Barkin (73) ist Professor für Wirtschaft an der Universidad Autonoma Metropolitana in Mexiko-Stadt. Er erforscht die Zusammenhänge zwischen ökonomischer und ökologischer Entwicklung sowie die nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Über seine wissenschaftlichen Forschungen hinaus engagiert er sich in Mexiko als Vermittler zwischen der Bevölkerung und der Regierung bei Fragen des Ressourcenmanagements. In Deutschland wird Barkin mit Kollegen am Institut für landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebslehre an der Humboldt-Universität Berlin zusammenarbeiten.

- Britaldo Silveira Soares Filho (57) leitet die Abteilung für Kartografie an der Universidade Federal de Minas Gerais, Belo Horizonte, in Brasilien. Auf dem Gebiet der Geografie und Kartografie hat er innovative Verfahren entwickelt, die präzise Vorhersagen zur Entwicklung tropischer Regenwälder, etwa dem Amazonasbecken, erlauben. Die brasilianische Regierung konnte auf Basis dieser Modelle bereits verschiedene Schutzmaßnahmen umsetzen und weitere planen. In Deutschland wird Soares Filho am Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn tätig sein.

Georg Forster-Forschungspreise

- Der Religionsforscher Ezra Chitando (46), Professor an der University of Zimbabwe in Harare, Simbabwe, vertritt eine engagierte Religionswissenschaft mit hohem Praxisbezug. Mit seinen innovativen Arbeiten, die sich zum Beispiel mit HIV und Geschlechterbildern befassen, leistet er einen wichtigen Beitrag zu entwicklungspolitischen Problemstellungen. In Deutschland plant er Kooperationen mit Kollegen vom Lehrstuhl für Neutestamentliche Wissenschaften an der Universität Bamberg.

- Der Physiker Ado Jorio (43), Professor an der Universidade Federal de Minas Gerais in Belo Horizonte, Brasilien, wird in Deutschland mit Fachkollegen der Freien Universität Berlin zusammenarbeiten. Sein Forschungsgebiet ist die Raman-Spektroskopie an Kohlenstoffnanoröhrchen. Hier setzt er als führender brasilianischer Wissenschaftler mit einem von ihm entwickelten Verfahren international Akzente. Auch seine Arbeit als Lehrer und seine Vorbildfunktion für junge brasilianische Forscher werden hoch geschätzt.

- Die Soziolinguistin Elvira Narvaja de Arnoux (68), Professorin für Semiologie an der Universidad de Buenos Aires, Argentinien, gilt als eine der führenden lateinamerikanischen Geisteswissenschaftlerinnen. Sie ist Gründerin der argentinischen Diskursanalyse und erforscht die Rolle von Sprache beim Entstehen von Staaten. Sie zählt zu den aktivsten Vermittlern zwischen Süd-, Nordamerika und Europa sowie zwischen der Wissenschaft und der Öffentlichkeit. In Deutschland wird Narvaja de Arnoux unter Einbindung argentinischer Nachwuchswissenschaftler mit Kollegen am Romanischen Seminar der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover kooperieren.

- Der bisher jüngste Georg Forster-Forschungspreisträger Hung Nguyen-Xuan (39) aus Vietnam gilt bereits jetzt als einer der weltweit herausragenden Wissenschaftler in der Numerischen Mechanik. Seine Arbeiten zur Smoothed Finite Element Method (SFEM), einem Berechnungsverfahren in der Festkörpermechanik, werden international genutzt. Am Lehrstuhl für Allgemeine Mechanik der Ruhr-Universität Bochum wird er den bereits bestehenden Austausch mit seiner Heimatuniversität, der Vietnamese-German University, stärken.

- Der Physiologe Robson Augusto Souza dos Santos (63) von der Universidade Federal de Minas Gerais, Belo Horizonte, Brasilien, gilt als Spezialist auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Forschung. Weltweit anerkannt sind seine Entdeckungen neuer sogenannter Angiotensin-Peptide, die großen Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten wie etwa Bluthochdruck haben. Für Santos ist die klinische Anwendung seiner Forschung wichtig: Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, die durch ungesunden Lebenswandel bedingt werden, nehmen gerade in Schwellenländern wie Brasilien drastisch zu. Mit dem Georg Forster-Forschungspreis wird Santos seine Kooperation mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin vertiefen.

Für die neue Ausschreibungsrunde nimmt die Humboldt-Stiftung Nominierungen bis zum 15. Januar 2016 entgegen.

Der Forschungspreis ist nach dem Naturforscher, Reiseschriftsteller und Journalisten Georg Forster (1754-1794) benannt, einem Freund Alexander von Humboldts.

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Pressekontakt

Kristina Güroff

Tel: +49 228 833-455; Fax: -441

E-Mail: presse@avh.de

Leiter Referat Presse, Kommunikation und Marketing

Georg Scholl

Tel: +49 228 833-258

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Die Alexander von Humboldt-Stiftung

Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 27.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 52 Nobelpreisträger.

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