Veröffentlicht am: | 12.11.2015 |
Veröffentlicht von: | Christian Schlag Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) |
Kategorie: | Wissenschaftliche Publikationen Forschungsergebnisse |
Ein vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) initiiertes Forschungsprojekt zeigt, wie sich Unternehmen und Stiftungen für Projekte in benachteiligten Stadtquartieren einsetzen und wie Kommunen dieses Engagement unterstützen können. Ein Forscherteam hatte im Auftrag des BBSR seit 2013 Modellvorhaben in Bad Oldesloe, Bremen, Hamburg, Hannover, Kiel, Leipzig, Nürnberg und Wuppertal begleitet.
„Egal ob Nachbarschafts- und Kulturzentren, Stadtteilpartnerschaften, Bildungs- und Freizeitangebote oder Projekte für mehr Integration – die Modellvorhaben zeigen beispielhaft, dass privates Engagement die Aufgaben der öffentlichen Hand auf wertvolle Weise ergänzt. Die Kommunalverwaltungen können dies durch die Etablierung einer Engagement-Kultur fördern“, sagt BBSR-Direktor Harald Herrmann.
Die Forscher haben in den Modellvorhaben nachahmenswerte Beispiele gefunden, wie Kommunen und Unternehmen bzw. Stiftungen gemeinsam Projekte auf die Beine stellen und verstetigen können. Die Ansätze gehen weit über Sponsoring und Spenden hinaus und zielen durch längerfristige Kooperationen auf eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Quartiers. Durch die Zusammenarbeit mit der Kommune konnten die Unternehmen und Stiftungen ihr Engagement deutlich stärker daran ausrichten, welche Angebote in den Quartieren fehlen bzw. noch ausgebaut werden sollten. Die kommunalen Projektverantwortlichen fungierten dabei als Initiatoren und Moderatoren. Die Einbettung in eine gesamtstädtische Strategie für ehrenamtliches Engagement erwies sich dabei als besonders erfolgversprechend.
„Unternehmen und Stiftungen übernehmen zunehmend gesellschaftliche Verantwortung über konkrete Projekte und Vorhaben auch in und für benachteiligte Quartiere. Das ist eine große Chance, die genutzt werden sollte“, so Herrmann. „Das Engagement von Zivilgesellschaft und Wirtschaft ersetzt dabei nicht staatliches Handeln.“
Gefördert wurden die Modellvorhaben im Rahmen des Programms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“, das das BBSR für das Bundesbauministerium wissenschaftlich begleitet. In dem Programm werden neue Instrumente und Kooperationsformen in der Stadt- und Quartiersentwicklung sowie im Wohnungswesen erprobt.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sind als BBSR-Online-Publikation 13/2015 erschienen. Interessierte können sie unter www.bbsr.bund.de in der Rubrik „Veröffentlichungen“ abrufen.
Download der Studie
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Juliane Wagner
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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.