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Stammzellen für die Medikamentenentwicklung

Veröffentlicht am:08.09.2015
Veröffentlicht von:Johannes Seiler
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Kategorie:Forschungsprojekte
Kooperationen
Übersicht:

Das Institut für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn und die LIFE & BRAIN GmbH haben nun mit der in Straßburg ansässigen KSILINK eine Allianz geschmiedet, um mit Hilfe neuer Technologie potenzielle Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von neurodegenerativen Krankheiten direkt an künstlich hergestellten menschlichen Gehirnzellen zu testen. Verträge für eine erste Projektphase bis 2017 wurden vor kurzem unterzeichnet.

Beschreibung:

Aktuelle Entwicklungen in der Stammzellforschung eröffnen neue Perspektiven für die Wirkstoffforschung und Medikamentenentwicklung. Mit dem Verfahren der Zellreprogrammierung lassen sich aus einer kleinen Blutprobe so genannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) herstellen. Dies sind Alleskönner, aus denen im Labor künstlich Gehirn-, Herzmuskelzellen und viele andere Zelltypen erzeugt werden können, um daran potenzielle Wirkstoffe zu testen – also direkt an den Zellen, die bei einer bestimmten Erkrankung betroffen sind.

KSILINK wird als Public-Private Partnership unter anderem vom französischen Staat und dem Gesundheitsunternehmen Sanofi gefördert. Die LIFE & BRAIN GmbH ist ein universitätsnahes Translationsunternehmen in Bonn. „Am Standort Bonn haben wir Partner gefunden, die nicht nur über Erfahrung in der Modellierung von Krankheiten mit Hilfe der iPS-Zell-Technologie verfügen, sondern sich bereits frühzeitig mit den für die Pharmaindustrie wichtigen Fragen der Standardisierung und Automatisierung auseinandergesetzt haben“, sagt Ulf Nehrbass, CEO von KSILINK. „In Kombination mit KSILINKs innovativen Screening-Technologien erhoffen wir uns davon kürzere Entwicklungszeiten und höhere Erfolgsquoten in der Medikamentenentwicklung.“

Für Prof. Dr. Oliver Brüstle, Geschäftsführer der LIFE & BRAIN GmbH und Direktor des Instituts für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn, ist dies ein weiterer Schritt in Richtung biomedizinischer Anwendung von Stammzellen: „Solche europäischen Allianzen vereinfachen die Zusammenarbeit zwischen Stammzellforschung und der pharmazeutischen Industrie und beschleunigen dadurch die Entwicklung innovativer Medikamente“, sagt Prof. Brüstle.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Oliver Brüstle

Institut für Rekonstruktive Neurobiologie

Universität Bonn

LIFE & BRAIN Center

Tel. 0228/6885500

E-Mail: r.neuro@uni-bonn.de