Veröffentlicht am: | 06.02.2015 |
Veröffentlicht von: | Christoph Herbort-von Loeper M.A. Leibniz-Gemeinschaft |
Kategorie: | Wissenschaftspolitik Forschungsergebnisse |
Neues Leibniz-Journal „Ein weites Feld“
Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ernährungs- und Energiesicherheit
Unter dem Titel „Ein weites Feld. Landwirtschaft als globaler Zukunftsfaktor“ widmet sich das neue Leibniz-Journal Herausforderungen in der Landwirtschaft.
Die Anbauflächen werden knapper, zugleich nimmt der Bedarf an Agrargütern weltweit zu: Energiekonzerne nutzen Pflanzen wie Mais und Raps als Biomasse in der Stromproduktion. Gleichzeitig wächst mit der Weltbevölkerung auch der Bedarf an Nahrungsmitteln rasant. Was soll auf den raren Flächen angebaut werden – Energiepflanzen oder doch Nahrungsmittel? Landraub, soziale Verwerfungen und Hungerkrisen sind Folge dieses als „Flächenkonkurrenz“ bezeichneten Konflikts um die knappe Ressource Land.
Wie Wissenschaftler zur Ernährungssicherheit beitragen können, zeigen Berichte über die Grüne Gentechnik und den „Tomatenfisch“. Mit diesem von dem Berliner Biologen Werner Kloas entwickelten Aquaponiksystem können Menschen überall auf der Welt umweltschonend Gemüse und Fisch erzeugen.
Reiner Brunsch, Direktor des Leibniz-Instituts für Agrartechnik Potsdam-Bornim und Sprecher des Leibniz-Forschungsverbundes „Nachhaltige Lebensmittelproduktion und gesunde Ernährung“, analysiert die Situation der Landwirtschaft in Deutschland. „Es muss uns gelingen, Produktion und Produktivität unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu erhöhen“, fordert der Agrarwissenschaftler, „eine Effizienzsteigerung ist möglich.“ Zudem sieht Brunsch auch eine globale Verantwortung. „Da wir in Deutschland eine hochproduktive Landwirtschaft entwickelt haben, ergibt sich für uns eine Verpflichtung, einen nennenswerten Beitrag zur Ernährungssicherung der Weltbevölkerung zu leisten.“
Ferner im Themenschwerpunkt „Ein weites Feld“:
• Aktenzeichen Phosphor Der Bedarf an dem unverzichtbaren Düngemittel steigt, doch die Vorräte gehen zur Neige. Wissenschaftler suchen Wege aus der Rohstoffkrise.
• Sauwohl fühlen im Stall Lange zählte bei Nutztieren nur die wirtschaftliche Leistung, ihre Emotionen spielten keine Rolle. Das ändert sich nun.
Außerdem im neuen Leibniz-Journal:
• Nur so ein Vorschlag… Die Kolumne des Leibniz-Präsidenten Matthias Kleiner.
• Antibiotischer Netzwerker Tuberkulose-Forscher Christoph Lange im Portrait.
• Der Wahrheit verpflichtet In Nürnberg widmet sich das Germanische Nationalmuseum dem Streit um die Henlein-Uhr. Ist sie wirklich die ältestes Taschenuhr der Welt?
Das Leibniz-Journal erscheint viermal jährlich. Als PDF und als Blätterversion steht es online zur Verfügung:
Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Christoph Herbort von Loeper
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Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi , mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.500 Personen, darunter 8.800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.