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Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung - ein Topthema der Wissenschaftspolitik seit 25 Jahr

Veröffentlicht am:09.12.2014
Veröffentlicht von:Rebekka Kötting
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)
Kategorie:Wissenschaftspolitik
Übersicht:

Aktuelle Datenfortschreibung zu „Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen“ veröffentlicht

Beschreibung:

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat soeben die „18. Fortschreibung des Datenmaterials (2012/2013) zu Frauen in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen" veröffentlicht. Seit nunmehr 25 Jahren, nämlich seit 1989, werden diese Daten gemeinsam von Bund und Ländern erhoben und in regelmäßigem Turnus der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) kommt damit auf dem Gebiet Chancengleichheit eine Pionierrolle zu. Sie ist die einzige Stelle im nationalen Wissenschaftssystem, die Datenmaterial zur Situation von Frauen in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen kontinuierlich erfasst und in Form von regelmäßigen Datenfortschreibungen transparent darstellt. Die Daten dokumentieren das Erreichte und sind Grundlage für alle weiteren gleichstellungspolitischen Maßnahmen.

Der diesjährige GWK-Bericht zeigt, dass sich seit 1993 der Anteil von Frauen an der Gesamtzahl

• der Erstimmatrikulationen von 44,4 % auf 49,5 %,

• der Studienabschlüsse von 39,7 % auf 51,0 %,

• der Promotionen von 30,6 % auf 45,5 %,

• der Habilitationen von 12,1 % auf 27,0 % und

• der Professuren von 6,9 % auf 20,4 %

erhöht hat.

Der Anteil an Professorinnen an Hochschulen ist zwischen 1993 und 2012 kontinuierlich angestiegen: Er wuchs in diesem Zeitraum von 6,9 Prozent auf 20,4 Prozent. Differenziert man allerdings nach Besoldungsgruppen, so zeigt sich auch für das Jahr 2012: Je höher die Besoldungsgruppe, desto niedriger der Anteil der Frauen. Der Anteil der W1-Profesorinnen an Hochschulen insgesamt liegt bei 38 Prozent, der C3/W2-Profesorinnen bei 20,9 Prozent und der C4/W3-Professorinnen bei 16,5 Prozent.

Der GWK-Bericht analysiert aber nicht nur die Lage in den Hochschulen, sondern nimmt auch die außerhochschulischen Forschungseinrichtungen in den Blick. Der Frauenanteil an Führungspositionen bei FhG, HGF, MPG und WGL ist im Vergleichszeitraum von 1994 bis 2013 von 2,1 % auf 13,5 % gestiegen. Betrachtet man die Forschungsorganisationen im Einzelnen, werden große Unterschiede sichtbar: so lag der Frauenanteil an Führungspositionen bei der MPG im Jahr 2013 bei 19,8 %, bei der WGL bei 15,8 %, bei der HGF bei 12,7 % und bei der FhG lediglich bei 4 %.

Die aktuelle Datenerhebung der GWK zeigt deutlich, dass es weiterhin besonderer Bemühungen in der forschungs- und wissenschaftsorientierten Frauenförderung bedarf. Wichtige forschungspolitische Instrumente zur Erhöhung des Anteils von Frauen auch in anspruchsvollen Positionen des Wissenschaftsmanagements sind etwa der Beschluss der GWK zur Feststellung flexibler Zielquoten in den außeruniversitären Forschungsorganisationen und die von der DFG 2008 verabschiedeten Gleichstellungsstandards mit dem sogenannten Kaskadenmodell als Leitgedanke. Das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder ist ein Beispiel für eine erfolgreiche spezifische Fördermaßnahme.

Der neue Bericht „Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen“ liegt nun für den Zeitraum 2012/2013 vor. Er ist online unter abrufbar und in Kürze als Heft 40 der „Materialien der GWK“ beim Büro der GWK erhältlich.

Weitere Informationen: